Michael Müller räumt Probleme bei Corona-Finanzhilfen ein
Archivmeldung vom 02.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat Probleme bei den Finanzhilfen für Unternehmer in der Coronakrise eingeräumt. "Wir bemühen uns händeringend, das zu organisieren und ich gebe zu, das funktioniert nicht immer gut", sagte er im Schlagabtausch mit einem Fitnesstudiobetreiber im rbb-Bürgertalk "Wir müssen reden".
Der Betreiber eines Fitnessstudios in Senftenberg, Jan Przybilski, hatte Müller zuvor vorgeworfen, betroffenen Unternehmen keine Perspektive zu bieten und keine funktionierende Lösung für die coronabedingten Ausfälle im November und Dezember anzubieten. Die bürokratischen Hürden seien zu hoch, das Geld könne nur sehr schwer beantragt werden. Müller erklärte dies mit schwer handhabbaren EU-Regeln, räumte aber ein, dass es womöglich eine Überbrückung auf Landesebene oder vom Bund für den verzögerten Geldfluss geben müsse.
Weniger Verständnis zeigte Müller bei Przybilskis Appell, Fitnessstudios müssten wieder öffnen, da sie wichtig für die Gesundheit der Menschen seien und es dort kaum Infektionen gebe. "Alle Betroffenen sagen uns natürlich, wir sind's nicht, aber merkwürdig: die Zahlen steigen." Das Hauptproblem bei den steigenden Zahlen seien die Kontakte, die um die Aktivitäten herum entstehen. Vor und nach dem Fitnessprogramm und auf dem Weg dorthin. Insofern müsse die Politik an irgendeinem Punkt eingreifen und sagen: "Es geht um den Gesundheitsschutz und den kann ich nicht aufrechnen mit anderen Dingen", so Müller im rbb-Fernsehen. Wenn man Menschen schützen wolle, müsse man mitunter harte Entscheidungen treffen, die vielleicht für Unternehmen schwer nachvollziehbar seien.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)