Top-Ökonomen lehnen mehr neue Schulden für Klimaschutz ab
Archivmeldung vom 10.08.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttFührende Ökonomen lehnen eine Aufweichung der Schuldenbremse für Mehrausgaben zum Klimaschutz strikt ab. "Für den Klimaschutz brauchen wir einen einheitlichen CO2-Preis, nicht neue Schulden", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Fuest weiter: "Die ,schwarze Null' ist eine politische Festlegung, an der man nicht festhalten sollte, wenn die Konjunktur einbricht. Soweit sind wir allerdings noch nicht", sagte Fuest. "Die Schuldenbremse bietet gleichzeitig genug Handlungsspielräume, auch bei schwächelnder Konjunktur. Ich fürchte, wenn wir die Schuldenbremse aufweichen, werden die öffentlichen Konsumausgaben steigen, aber nicht die Investitionen", warnte der Münchner Ökonom "Für den Klimaschutz brauchen wir keine Mehrausgaben, selbst wenn sich alle möglichen Leute schöne Projekte oder Vorhaben vorstellen können", warnte auch der Wirtschaftsweise Lars Feld.
"Es braucht für effektiven Klimaschutz eine umfassende Bepreisung von CO2, kurzfristig auch im nationalen Alleingang", erklärte Feld. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) lässt nach Medienberichten prüfen, wie Mehrausgaben für Klimaschutz finanziert werden könnten, indem sich nicht der Bund, sondern nachgeordnete Institutionen wie der Energie- und Klimafonds (EKF) verschulden.
Quelle: Rheinische Post (ots)