Von Boetticher beklagt Art der öffentlichen Berichterstattung
Archivmeldung vom 20.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer zurückgetretene CDU-Chef Christian von Boetticher hat die Art der öffentlichen Berichterstattung zutiefst beklagt. "Für mich war das eine öffentliche Hinrichtung auf Basis moralischer Wertungen", sagte von Boetticher dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er werde "verfolgt wie ein Krimineller, der die Bank of England ausgeraubt hat", so von Boetticher.
In den vergangenen Tagen habe er "alle Höhen und Tiefen erlebt, die man sich vorstellen kann". Er versuche jetzt, "von meinem Ruf zu retten, was zu retten ist". Pläne für die Zukunft habe er im Moment keine. Er müsse sich erst einmal sammeln und zur Ruhe kommen. Er habe "Freunde rund um den Globus, die mir ihre Hilfe angeboten haben". Sein Landtagsmandat wolle er behalten, um den "Sturz der schwarz-gelben Koalition" zu verhindern - nicht wegen des Geldes. "Darauf bin ich zum Glück nicht angewiesen", sagte der Unionsmann.
Seit dem vorigen Montag versteckt sich von Boetticher an wechselnden geheimen Aufenthaltsorten. "Ich fühle mich wie Dr. Kimble auf der Flucht", sagt er. Fragen zu seinem Privatleben wollte von Boetticher nicht beantworten. Er räumte ein, dass er die Wirkung seiner privaten Beziehungen nach außen "wohl unterschätzt" habe. Der 40-Jährige war über eine Beziehung zu einem 16-jährigen Mädchen gestolpert. Nachdem die Affäre bekannt geworden war, verzichtete er auf Spitzenkandidatur, Landes- und Fraktionsvorsitz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur