Neubaur: "Union und SPD verhalten sich wie die letzte Generation"

Für die stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens, Mona Neubaur (Grüne), geht der Koalitionsvertrag mit Blick auf die Klimaneutralität nicht weit genug.
"Union und SPD verhalten sich ein bisschen wie die letzte Generation. Zu
wenig Ambition und vor allem viel zu wenig Zukunftsmut", sagte die
NRW-Wirtschaftsministerin am Freitag den Sendern RTL und ntv. Auch in
der Gegenwart dürfe nicht vergessen werden, was in Zukunft entscheidend
ist. Neubaur: "Heute muss mitgedacht werden, was die kommenden
Generationen brauchen. Wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit muss immer
Hand in Hand mit den Investitionen in Klimaneutralität und Digitalität
gehen."
Zu den Inhalten rund um Klimaschutz sagte Neubaur: "Es
sind relativ unverbindliche Formulierungen." Es sei nicht die Antwort
für "die Zeit, in der wir stecken". Und weiter: "Ein Rückfall in die
Zeiten der Merkel-Verantwortung wäre an der Stelle wirklich ein
schlechtes Signal. Vor allem ein schlechtes Signal für diejenigen, die
nach uns geboren werden."
Sie fordert: "Wir brauchen vor allem im
Bereich Gebäude und Verkehr Schritte in Richtung weniger Emissionen."
Hier sei einiges zu tun. "Deswegen ist die Frage der Überarbeitung eines
Heizungsgesetzes dringend daran zu koppeln, dass der Wärmesektor
klimaneutral wird", so Neubaur und ergänzte, dies sei sowohl anstrengend
als auch kostenintensiv. "Diese Kosten aber sind Investitionen in die
Zukunft. Da braucht es kluge Lösungen, die nicht nur heute gemütlich
durch die Gegenwart führen, sondern die Zukunft absichern. Die
Generation nach uns muss noch Möglichkeiten haben, zu entscheiden, was
sie eigentlich machen wollen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur