Saarlands Verbraucherminister attackiert VW
Archivmeldung vom 08.02.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer saarländische Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD) hat den Volkswagen-Konzern scharf attackiert. Anlass sind Äußerungen zum VW-Dieselskandal von Hiltrud Werner, die im Konzernvorstand für Recht und Integrität zuständig ist.
Werner hatte dem "Handelsblatt" gesagt, für Kundenklagen gebe es keine Rechtsgrundlage. "Nach unserer Auffassung haben die Kunden weder Verluste noch Schäden erlitten." Die Fahrzeuge seien "sicher und fahrbereit", so Werner. Jost sagte dazu dem "Handelsblatt": "Die Äußerungen von Frau Werner sind dreist, verdeutlichen aber auch, dass VW die berechtigte Kritik der betroffenen Dieselfahrer und vieler Politiker gar nicht ernst nimmt." Zugleich forderte der SPD-Politiker eine Reaktion der Bundesregierung. "Wenn die Bundesregierung nicht eindeutiger im Sinne der Verbraucher Stellung bezieht, erleichtert sie es Unternehmen wie Volkswagen, ungestraft davonzukommen und möglicherweise weiterhin zu tricksen", sagte er.
"Der Konzern lässt nach wie vor keinerlei Schuldbewusstsein erkennen." Die Botschaft an VW müsse lauten: "Marktmacht ist kein Freibrief für Betrug, Marktmacht bedeutet Verantwortung." Kritik an den Äußerungen Werners kommt auch aus der FDP. "Dass ausgerechnet bei VW, das sich ja weiter teils in Staatsbesitz befindet, so wenig Verständnis für die Folgen des eigenen Handelns vorherrscht, ist hochproblematisch", sagte der Vize-Chef der Liberalen im Bundestag, Michael Theurer, dem "Handelsblatt". "Klar ist: Für die Kunden ist ein wirtschaftlicher Schaden durch die Wertverluste entstanden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur