Kassenchef fordert Rückkehr zu paritätischer Gesundheitsfinanzierung
Archivmeldung vom 26.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür eine neue Debatte über die paritätische Finanzierung des Gesundheitssystems durch Beschäftigte und Unternehmen hat sich der Vorsitzender der Ersatzkassen, Christian Zahn, ausgesprochen. Man müsse prüfen, "ob es richtig ist, dass der Gesetzgeber die Arbeitgeberbeiträge für die gesetzlichen Krankenkassen dauerhaft auf 7,3 Prozent festgelegt hat und alle künftigen Zusatzkosten den Versicherten alleine aufs Auge drückt. Ich glaube, das ist nicht erträglich und ist auch sozial nicht aushaltbar", sagte Zahn der Tageszeitung "neues deutschland".
"Wir müssen zu einer echten Parität zurückkehren." Wenn die Arbeitgeber nicht an den steigenden Kosten beteiligt werden, sinke ihr Interesse an der weiteren Entwicklung im Gesundheitswesen. Es sei im übrigen absurd, wenn der Gesetzgeber die Kassen zwinge, für Krankheitsvorsorge in den Betrieben erheblich mehr Geld auszugeben, die Unternehmen das aber nicht mitfinanzieren müssten. Zahn hofft, dass die Parteien dieses Thema vor den Bundestagswahlen 2017 aufnehmen.
Einem Medienbericht zufolge geht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in seinem neuen Finanzplan von einer Steigerung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags bei der Gesetzlichen Krankenversicherung aus. Die Höhe des erwarteten Anstiegs sei allerdings noch unklar. Derzeit liegt der Durchschnittsbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen bei 15,5 Prozent. Laut Zahn werden in den nächsten Jahren 3,8 Milliarden Euro zusätzlich gebraucht.
Quelle: neues deutschland (ots)