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PIRATEN Niedersachsen bemängeln wirklichkeitsfremde Maßnahmen für Kitas

Archivmeldung vom 01.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Plakat der Piratenpartei  (Symbolbild)
Plakat der Piratenpartei (Symbolbild)

Foto: MichaelSchoenitzer
Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der gestrigen Regierungserklärung [1] führte der niedersächsische Ministerpräsident Weil aus, zu welchem Grad die Bildungseinrichtungen des Landes durch Corona-Infektionen betroffen sind.

Hierzu gibt eine uns bekannte aber anonym bleibend wollende Kita-Erzieherin folgenden Kommentar: "Wenn Ministerpräsident Weil sich brüstet, dass nur 109 von rund 5000 Kindertagesstätten coronabedingte Beeinträchtigungen in der Betreuung haben, dann ist das nicht die Folge einer zielgerichteten Coronapolitik, sondern der Tatsache, dass Kinder in dieser Altersgruppe schlichtweg nicht getestet werden. Da ist es geradezu ein Hohn, wenn Minister Tonne davon spricht, dass Kindertagesstätten in der Test-Strategie des Landes eine "prioritäre Rolle" spielen. [2] Davon kommt in der Praxis nichts an. Dabei bestätigt selbst die dünne Datenlage, dass Infektionsfälle in Betreuungseinrichtungen sowohl zu Todesfällen unter Kindern aber noch viel stärker unter Betreuungskräften führen. [3]

Hier also die gleichen Maßnahmen wie an Schulen fahren zu wollen, die nicht auf die Dynamik des Kita-Kinder-Lebens ausgerichtet sind [4 - 5], ist vollkommen falsch. Denn auch Kita-Kinder und deren Betreuungskräfte haben vulnerable Mitglieder oder solche in ihrem direkten, persönlichen Umfeld.

Dass es dann noch nicht einmal eine Pflicht gibt, die von Quarantänemaßnahmen betroffenen Einrichtungen zu veröffentlichen, ist ein weiteres Manko. Schließlich dürfen sich immer noch Kinder aus verschiedenen Kohorten treffen, was auch die aus anderen Kitas nicht ausschließt. Wie soll man wissen, ob man die Voraussetzungen für einen Corona-Test [6] erfüllt, wenn man nicht weiß, ob man den Kontakt mit einer Risikoperson ausschließen kann?

Hier müssen Gesundheitsämter proaktiv agieren und ihrer Pflicht zur Information der Öffentlichkeit nachkommen. Auch das ist Infektionsschutz. Das wäre es übrigens auch, wenn sich das Hilfspaket für Schulen [7] auch auf Kitas erstrecken würde, die von der Landesregierung nach wie vor stiefmütterlich behandelt werden. Einen Rahmenhygiene-Plan vorzugeben, dann aber nichts dazu beitragen zu wollen, ihn auch umzusetzen, ist mangelndes Verantwortungsbewusstsein.

Und wenn nun die Kultusministerkonferenz wöchentliche Meldungen zu Schulen veröffentlicht [8], dann sollte sie das auch für Kitas machen, selbst wenn das die Gesundheitsämter nicht von einer Veröffentlichungspflicht der konkreten Einrichtungen entbinden darf."

Datenbasis:

[1] https://ots.de/Qo88Ah

[2] https://ots.de/KjNJq0

[3] https://ots.de/jW47rk

[4] https://ots.de/AO8d2I

[5] https://www.bgw-online.de/DE/Home/Branchen/News/Kinderbetreuung-Corona.html

[6] https://ots.de/HZXz5W

[7] https://ots.de/O6sv6m

[8] https://ots.de/zRuHDE

Quelle: Piratenpartei Deutschland (ots)

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