Pegida-Bewegung von AfD mitorganisiert
Archivmeldung vom 16.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEinige Initiativen der Pegida-Bewegung ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") werden nach Informationen der Wochenzeitung DIE ZEIT auch von Mitgliedern der Partei Alternative für Deutschland (AfD) gesteuert.
Für den 12. Januar 2015 hat der Leipziger Pegida-Ableger "Legida" seine erste Demonstration angemeldet. Der Ort hat als Revolutionsstadt von 1989 Symbolwirkung für die islamkritische Bewegung. Mindestens zwei Mitglieder des bisher unbekannten Organisationsteams sind AfD-Führungsfiguren in Sachsen: Felix Koschkar (27) kandidierte 2014 für die Partei um einen Landtagssitz und gilt als wichtiger Vertreter der extrem rechten und islamfeindlichen Gruppierung der "Identitären". Koschkar ist außerdem Mitbegründer des AfD-Rechtsaußen-Flügels "Patriotische Plattform". Auch Hans-Thomas Tillschneider (36) ist dort aktiv und sieht sich als Berater der Leipziger Organisatoren. Der Islamwissenschaftler an der Universität Bayreuth sei von den Legida-Veranstaltern gebeten worden, beim Aufbau des Pegida-Ablegers in Leipzig zu helfen, sagte er der ZEIT. Der als Islamkritiker bekannte Tillschneider ist Mitglied im Landesvorstand der AfD in Sachsen, war AfD Bundestagskandidat und hat den "Arbeitskreis Islam" in der AfD ins Leben gerufen.
Auch in anderen Orten organisieren AfD-Mitglieder die Veranstaltungen der Pegida-Bewegung mit. Einer der Düsseldorfer Veranstalter ("Dügida"), Alexander Heumann, ist Mitglied der AfD. Auch in Kassel ("Kagida") wurde der Protest mit Michael Viehmann von einem AfD-Mitglied angemeldet und organisiert. Der Sprecher des AfD-Kreisverbandes Kassel-Stadt, Manfred Mattis, trat als Redner auf.
Seit der ersten Pegida-Demonstration am 20. Oktober 2014 in Dresden haben sich in vielen weiteren Orten über 20 ähnliche Bündnisse gebildet. In Würzburg, Düsseldorf, Kassel und Güstrow fanden bisher Demonstrationen unter dem Pegida-Label statt. Rund 100.000 Menschen sind innerhalb weniger Tage bereits "Fans" der Facebook-Auftritte der Pegida-Bündnisse geworden.
Quelle: DIE ZEIT (ots)