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Schleswig-Holstein: Ex-AfD-Landtagsabgeordneter begründet Austritt

Archivmeldung vom 25.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dr. Frank Brodehl (2018)
Dr. Frank Brodehl (2018)

Bild: AfD Deutschland

Der bisherige schleswig-holsteinische AfD-Landtagsabgeordnete Frank Brodehl begründet seinen Austritt aus Partei und Fraktion mit der Radikalisierung des AfD-Landesverbands im Norden. "Die völkisch-nationalistischen Kräfte haben eher noch zugenommen, während die bürgerlich-wertkonservativen Mitglieder die Partei verlassen", sagte Brodehl der "Welt".

Weil er diese Entwicklung in Schleswig-Holstein für "unumkehrbar" halte, verlasse er nun die AfD. In maßgeblichen Gremien der Landespartei haben sich laut Brodehl "die völkisch-nationalistischen Mitglieder durchgesetzt", wo sie "zunehmend" die inhaltliche Ausrichtung bestimmen würden.

So habe der AfD-Landesvorstand, der seit dem Parteiausschluss der früheren Landeschefin Doris von Sayn-Wittgenstein keinen gewählten Vorsitzenden hat, im August eine "Meinungsäußerung" aus einem parteiinternen Fachausschuss an alle Mitglieder verschickt. Darin, so Brodehl, "ist von einem `gegenwärtig Deutschland beherrschenden System` die Rede, das derzeit einen `Krieg gegen das eigene Volk` führe". Brodehl weiter: "Ein solches Bild von unserer freiheitlichen Demokratie gilt innerhalb der AfD Schleswig-Holstein mittlerweile als eine vertretbare Meinung. Das sagt wohl alles." Innerhalb der Landtagsfraktion sieht Brodehl allerdings die völkische Strömung nicht in der Mehrheit. Der Fraktionschef Jörg Nobis und dessen Stellvertreter Claus Schaffer würden "das Gedankengut des Flügels nicht im Entferntesten teilen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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