Baerbock will in nächster Legislatur Außenministerin bleiben
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will ihr derzeitiges Amt auch in der kommenden Legislaturperiode ausüben. "Ich habe noch lange nicht fertig", sagte sie dem Nachrichtenmagazin Politico. Baerbock kann sich nach eigenen Angaben kein anderes Amt als das der Außenministerin für sich vorstellen. Zwar interessiere sie sich auch für andere Themen, aber das sei "hervorragend aus dem Außenministerium auch für deutsche Innenpolitik zu leisten."
Die Grünen-Politikerin nennt die Digitalisierung bei den Visa einen
ihrer größten Erfolge: "Ich habe einen der größten Reformprozesse im
Auswärtigen Amt auf den Weg gebracht, nämlich die Visa-Digitalisierung",
so die Ministerin. Ihre Vorgänger unter einer unionsgeführten Regierung
hätten die Fachkräfteeinwanderung erschwert: "Wir hatten ein
Visa-System, das komplett auf Abschottung aus war. So gewinnt man nicht
die besten Kräfte auf der Welt, die wir gerade als Industrienation
brauchen."
In ihren drei Jahren als Ministerin saß sie "deutlich
mehr als 60" Mal im Regierungsflieger, so Baerbock. Und gestand, dass
ihr das am Anfang Probleme bereitete, "weil eigentlich fliege ich
überhaupt nicht gerne und manchmal wird mir auch schlecht dabei",
gestand sie. Doch sie habe sich mittlerweile daran gewöhnt, "dass
Fliegen kein Hinderungsgrund für mich ist, eine zweite Amtszeit zu
machen".
Der Bruch der Ampel habe sie am Abend nach der
Trump-Wahl überrascht: "Wir hatten Sorge, dass es so kommen könnte, aber
ich habe in dieser Nacht nicht damit gerechnet." Sie war zuvor in der
Ukraine gewesen und habe auch wegen der Wiederwahl von Donald Trump drei
Nächte kaum geschlafen. "Dann dachte ich, okay, dann wird heute Abend
der Koalitionsausschuss nicht einfach, aber danach kannst du vielleicht
die letzten Nächte dann nachholen. Und dann kam alles anders", so
Baerbock.
Sie sei zwar immer für konstruktiven Streit in
Demokratien, aber räumte ein, dass es in der Ampelkoalition nicht gut
war: "Der Streit war jetzt nicht immer kultiviert, das war vielleicht
auch Teil des Problems." Dennoch sagte sie über die Arbeit mit den
Ampel-Partnern: "Also ich konnte eigentlich mit allen gut
zusammenarbeiten." Vor allem mit einem konnte sie besonders gut: "Mit
wem ich sehr gut lachen kann, ist Hubertus Heil", so die Ministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur