Faeser erwartet europäische Asyl-Einigung
Archivmeldung vom 18.12.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) setzt große Hoffnungen auf die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (Geas), welche in der Nacht zu Dienstag in Brüssel beschlossen werden soll. Das geplante Asylsystem sei "der Schlüssel, um Migration gemeinsam zu gestalten, zu steuern, irreguläre Migration wirksam zu begrenzen und dabei humanitäre Standards zu wahren", sagte die SPD-Politikerin der "Frankfurter Rundschau".
Am Montag beginnen in Brüssel die voraussichtlich abschließenden
Verhandlungen zwischen EU-Kommission, Europäischem Rat und
Europaparlament. Es gehe um eine "finale politische Einigung", sagte
Faeser der Zeitung und zeigte sich "zuversichtlich, dass uns das
gelingen wird". Man wolle, "dass das Sterben auf dem Mittelmeer und das
Chaos und die Rechtlosigkeit an den Außengrenzen ein Ende haben". Das
gehe nur mit europäischen Lösungen, "die auch in der Realität
funktionieren".
Wer nur geringe Aussicht auf Schutz in der EU
habe, werde "ein rechtsstaatliches Asylverfahren an den Außengrenzen
durchlaufen und im Fall einer Ablehnung von dort zurückkehren müssen".
Erstmals werde es eine verbindlich geregelte Verteilung von Geflüchteten
geben, sagte Faeser und fügte ihre Erwartung hinzu: "Das wird auch
unsere Kommunen entlasten." Der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt
sagte der Zeitung hingegen: "Die Erwartung, dass durch eine Einigung auf
Geas weniger flüchtende Menschen nach Deutschland kommen, scheint mir
vollkommen unrealistisch. Es werden eher mehr Menschen versuchen, direkt
nach Deutschland zu kommen, wenn sie merken, was ihnen an den
Außengrenzen droht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur