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Erstmals seit acht Jahren weniger Menschen im hohen Alter von Armut bedroht

Archivmeldung vom 27.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.
Rente: Für die meisten soviel das sie gerade nicht verhungern.

Bild: ESISC / Prnewswire

Die Ausbreitung der Altersarmut in Deutschland ist erstmals seit acht Jahren gestoppt. 2017 verfügten 1,285 Millionen Menschen ab 75 Jahren über Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. Ein Jahr zuvor waren es noch 1,304 Millionen gewesen - ein Rückgang um 19 000 Betroffene. Das geht aus neuen Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegen. Von 2009 bis 2016 war die Zahl der armutsbedrohten Menschen ab 75 Jahren kontinuierlich angestiegen, um 763 000 in sieben Jahren.

Nicht nur die absolute Zahl, auch der Anteil der Armutsbedrohten im hohen Alter sank von 2016 auf 2017 erstmals wieder, von 16,2 auf 15,5 Prozent. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens verfügen. Im Jahr 2017 lag diese Schwelle bei 13 152 Euro pro Jahr. Die Trendwende im Kampf gegen Altersarmut wird auf kräftige Rentenerhöhungen in den vergangenen Jahren zurückgeführt. Sabine Zimmermann, Sozialexpertin der Linken-Bundestagsfraktion, verwies im Gespräch mit der "NOZ" darauf, dass der Rückgang nur gering sei und die Zahl der Betroffenen noch immer bei fast 1,3 Millionen liege. Sie forderte: "Die gesetzliche Rente muss dringend gestärkt und armutsfest gemacht werden, unter anderem durch Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent und die Einführung einer Solidarischen Mindestrente, die ein Leben in Würde im Alter ermöglicht."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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