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Hannelore Kraft: SPD muss sich mehr um kleine und mittlere Unternehmen kümmern

Archivmeldung vom 27.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die designierte SPD-Chefin in Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, hat ihre Partei aufgerufen, sich nicht nur um die großen Unternehmen zu kümmern. Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik müsse heute "wesentlich auf kleinere und mittlere Unternehmen ausgerichtet" sein, sagte sie dem Berliner "Tagesspiegel".

"Die sind heute der Jobmotor. In den großen Unternehmen haben wir in diesem Jahr 100000 Arbeitsplätze weniger. Bei den kleinen und mittleren Unternehmen sind es 580000 mehr. Hier muss das Hauptaugenmerk sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik liegen."

Kraft verteidigte ihren Einsatz für den Erhalt des Kohlebergbaus in Deutschland trotz hoher Subventionen. "Das ist keine alte Technik. Kohle ist nicht gestern, Kohle ist morgen - bei uns und weltweit betrachtet." Die deutsche Bergbautechnologie sei die modernste der Welt und habe einen Weltmarktanteil von 80 Prozent. "Ich will diese Arbeitsplätze bei uns erhalten", sagte sie. Andererseits gehe es um Energiesicherheit. "Wir müssen den Zugang zu den Lagerstätten offenhalten. Das ist der entscheidende Punkt. Wenn wir den Zugang schließen, dann bedeutet das, dass wir zehn Jahre brauchen bis wir wieder ein Stückchen Kohle fördern können. Das ist mir ein zu hohes Risiko angesichts steigender Energiepreise und der Unsicherheit auf den Weltenergiemärkten."

Zu den sozialpolitischen Ansichten ihres Gegenübers, Ministerpräsident Jürgen Rüttgers von der CDU, sagte Kraft: "Er ist die Fälschung, ich bin das Original." Rüttgers stehe "Sozialpopulismus und Marktradikalität".

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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