Chefin der Jungliberalen wirft Kubicki "fatale" Äußerungen im "Stil der Rechtspopulisten" vor
Archivmeldung vom 29.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Vorsitzende der Jungen Liberalen (Julis), Ria Schröder, hat den Bundestagsvizepräsidenten und stellvertretenden FDP-Chef Wolfgang Kubicki scharf für dessen Schuldzuweisung der Ausschreitungen in Chemnitz an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert. "Es ist der Stil der Rechtspopulisten, die Verantwortung für Verbrechen einer einzelnen Person zusprechen zu wollen", sagte Schröder dem Tagesspiegel.
Kubickis Schuldzuweisung an Merkel wegen ihres Satzes "Wir schaffen das" werde weder den Vorfällen in Chemnitz noch der Rolle eines Bundestagsvizepräsidenten gerecht, sagte Schröder. "Zuallererst sind diejenigen verantwortlich, die eine Hetzjagd veranstalten oder auf offener Straße den Hitlergruß zeigen." Die Bekämpfung von Rechtsextremismus sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie hätte sich, so Schröder, "als Signal gewünscht, dass man die Ausschreitungen zum Anlass nimmt, um gegen rechte Tendenzen aufzustehen, schnelle Verurteilungen und mehr Unterstützung von Aussteigerprogrammen fordert". Die Schuldzuweisung Kubickis an Angela Merkel dagegen feuere die aktuelle aufgeheizte Stimmung nur unnötig an: "Das ist fatal und nützt den Falschen", sagte die Juli-Vorsitzende dem Tagesspiegel.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)