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Grünen-Chefin hält Parteitagsbeschluss zu AKWs für bindend

Archivmeldung vom 14.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ricarda Lang (2022)
Ricarda Lang (2022)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Grünen-Chefin Ricarda Lang hält einen möglichen Parteitagsbeschluss zur Einsatzreserve von zwei Atomkraftwerken für bindend bei möglichen Kompromissen in der Ampel-Koalition.

Auf die Frage, ob Wirtschaftsminister Habeck nach einem solchen Beschluss noch die Laufzeitverlängerung von mehr als zwei AKW vorschlagen könne, sagte Lang in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv: "Das wird er nicht machen, weil wir ja sozusagen gemeinsam überlegt haben, was macht in dieser Situation eigentlich Sinn." Es gehe darum, was in der aktuellen Situation im Stromnetz notwendig sei, und das seien maximal zwei Meiler in der Reserve. "Das sollte auch die Leitlinie sein auch für jede Kompromissfindung innerhalb der Regierung und nicht irgendwelche Parteispielchen."

Lang forderte eine rasche Entscheidung in der Ampel-Koalition. "Es muss ja eine Lösung geben, denn wir tragen ja Verantwortung für die Versorgungssicherheit in diesem Land." Die Betreiber der AKW bräuchten jetzt Sicherheit. Aus grüner Sicht stehe einer Einigung nichts im Weg. "Wenn jetzt die Koalitionspartner da jetzt auch mit draufspringen, da jetzt bereit sind, sich zu bewegen, dann freue ich mich darüber." Den Vorstoß der FDP zum vorsorglichen Brennstäbekauf durch die Atomkraftbetreiber lehnte Lang ab. "Das ist ja kein Kompromissvorschlag. Das ist das, was die FDP in den letzten Wochen immer wieder gefordert hat."

Neue Brennstäbe zu besorgen sei nichts anderes als ein Wiedereinstieg in die Atomkraft. Gegenüber dem "Spiegel" wurde Lang noch deutlicher: "Ja, neue Brennstäbe sind die rote Linie." Zur Stimmung in der Koalition sagte sie: "Natürlich gibt es in einer Konstellation wie der Ampel Momente der Freude und Momente des Ärgers. Wir alle haben Kompromisse gemacht, auch solche, die uns schwergefallen sind. Aber wir täten gut daran, als Koalition über unsere Erfolge zu sprechen", sagte die Grünen-Chefin. Am Freitag startet in Bonn der Grünen-Parteitag, der bis Sonntag andauern soll. Nach drei digitalen Parteitagen ist es das erste physische Treffen in dieser Form.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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