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Lambsdorff gegen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland

Archivmeldung vom 30.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Atombombe B61 war über zwei Jahrzehnte die am weitesten verbreitete Kernwaffe der Vereinigten Staaten.
Die Atombombe B61 war über zwei Jahrzehnte die am weitesten verbreitete Kernwaffe der Vereinigten Staaten.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Alexander Lambsdorff, hat sich gegen einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen. "Würden die ganz wenigen noch vorhandenen Waffen abgezogen, könnten wir als Deutsche in der Nato bei dieser Frage unsere Werte nicht mehr vertreten, unsere Interessen nicht mehr behaupten", sagte Lambsdorff der "Welt am Sonntag".

"Das wäre kurzsichtig: Einfluss hat nur, wer in allen entscheidenden Gremien Sitz, Stimme und Gehör unserer Partner hat." Lambsdorff appellierte an die Grünen, die nukleare Teilhabe Deutschlands in den Jamaika-Sondierungen nicht in Frage zu stellen. "Anders als die Linkspartei sind die Grünen auf dem Feld der Verteidigungspolitik profiliert und pragmatisch", sagte der liberale Unterhändler für Außen- und Sicherheitspolitik. "Sie wissen, dass die Nato ein nukleares Bündnis ist, in dem nur mitentscheiden darf, wer einen Teil dieser Last trägt."

Lambsdorff schlug vor, die Idee des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu einer Aktualisierung des deutsch-französischen Elysee-Vertrags aufzugreifen: "Frankreich hat außenpolitisch eine herausgehobene Position. Es ist Nuklearmacht und ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat. Deutschland wiederum ist die stärkste Wirtschaftsmacht der EU. Warum schaffen wir aus dieser Konstellation heraus nicht eine permanente Koordinierung unseres Auftretens in den Vereinten Nationen, im Sinne Europas?" Letztlich könnten sich Frankreich und Deutschland auf der Weltbühne nur noch gemeinsam behaupten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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