Haseloff sieht Wagenknechts Putin-Nähe als "No-Go für die CDU"
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich deutlich von möglichen Koalitionsoptionen mit dem BSW von Sahra Wagenknecht distanziert.
"Allein die demonstrative Nähe Wagenknechts
zu Wladimir Putin ist ein No-Go für die CDU", sagte Haseloff dem
"Spiegel". Er verstehe zwar die Sorgen vor einem Krieg und den Wunsch
nach Frieden. "Aber Diplomatie ist eine hohe Kunst und es gibt aktuell
keine realistische Möglichkeit, mit dem Kreml eine Vereinbarung zu
schließen", so der CDU-Politiker.
Ähnlich wie die AfD profitiere
das BSW vom verbreiteten Frust über die Politik der Ampelparteien, sagte
Haseloff. "Sahra Wagenknecht hat eine Partei nach sich benannt, die
fast keine Mitglieder hat und kaum existent wäre, wenn es die Medien
nicht gäbe."
Zudem sei das BSW, führte Haseloff weiter aus,
anders als SPD, FDP und Grüne "alles andere als die Mitte". Die Frage,
ob er sich eine Regierungskoalition mit dem BSW grundsätzlich vorstellen
könne, beantwortete er dennoch ausweichend: "In Sachsen-Anhalt hat das
Bündnis noch nicht einmal einen Landesverband."
Bei der AfD ging
er dagegen stärker auf Distanz. "Ein Konservativer muss angesichts
dieser Entwicklung besorgt sein", sagte er dem "Spiegel" über aktuelle
Umfragen, die der Partei hohe Zustimmungswerte attestieren. Umziehen
wolle er nicht mehr, so der 70-jährige Politiker, "aber ich will auch
nicht in einem Land leben, in dem die AfD an der Macht ist".
Haseloff
bekräftigt den Parteitagsbeschluss, wonach die CDU jede Form der
Kooperation mit der AfD ausschließt - verwies aber zugleich darauf, dass
es in der Kommunalpolitik nicht um legislative Befugnisse gehe: "Ein
Schlagloch hat nichts mit Parteipolitik zu tun." Dennoch gelte auch für
die kommunale Ebene, dass es "keine explizite Zusammenarbeit mit der
AfD" geben dürfe.
Zugleich weist er anderen Parteien eine
Mitverantwortung für die komplizierte politische Lage in Ostdeutschland
zu. "Die Stimmen in Deutschland für ganz rechts und ganz links sind doch
nicht von der CDU gekommen, sondern diese Stimmen haben Ampel und Linke
verloren", sagte Haseloff. Es hänge daher vor allem an der CDU, dass
funktionsfähige proeuropäische Regierungen noch zustande kommen könnten.
"Auch die anderen staatstragenden Parteien müssen deshalb darauf
achten, dass die CDU stabil bleibt", sagte der Ministerpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur