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Kommunen wollen höhere Inzidenz-Grenzwerte

Archivmeldung vom 26.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gerd Heinz Richard Landsberg (2018)
Gerd Heinz Richard Landsberg (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Kommunen haben an Bund und Länder appelliert, Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle zu treffen. Ein weiterer Lockdown wäre "verheerend für die Menschen, aber auch für die Wirtschaft", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Bund und Länder müssen sich zeitnah darauf verständigen, welche Maßstäbe gelten wann und wo für weitere Einschränkungen im Herbst." Deutschland werde sich von der Entwicklung in anderen europäischen Ländern nicht abkoppeln können.

Landsberg sprach sich dafür aus, "die bisherigen Inzidenz-Grenzwerte höher anzusetzen und stark belastende Eingriffe erst anzuordnen, wenn das Gesundheitssystem absehbar überlastet ist". Es müsse ein neuer Maßstab gefunden werden, der die Inzidenz, aber auch die Belastung der Krankenhäuser in den Blick nehme. "Das sollte bundeseinheitlich zwischen den Ländern vereinbart werden", forderte der kommunale Spitzenvertreter. "Wir müssen vermeiden, dass in einem Land die Restaurants wieder schließen, weil die Inzidenz über 100 steigt und in einem anderen Land dies schon bei 50 oder erst bei 150 erfolgt." Landsberg erhöhte auch den Druck in der Debatte um Kinder-Impfungen. "Wir hoffen sehr, dass die Ständige Impfkommission demnächst auch eine Empfehlung für die Impfungen von zwölf bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen ausspricht", sagte er. "Das könnte eine deutliche Entlastung für die Schule bedeuten." Darüber hinaus seien in den Schulen "möglichst tägliche Tests" notwendig, damit der Regelunterricht nicht gleich wieder beendet werden müsse.

Zugleich rief der Städte- und Gemeindebund dazu auf, die Menschen mit neuen Freiheiten von der Corona-Impfung zu überzeugen. "Zur Erhöhung der Akzeptanz von Impfangeboten sollte noch deutlicher betont werden, dass vollständig geimpfte Personen zum Beispiel bei Veranstaltungen, bei Restaurantbesuchen oder auch bei Hotelaufenthalten außer Abstand und Maskenpflicht keine zusätzlichen Belastungen erfahren dürfen", so Landsberg. Als weiteres Beispiel nannte der Hauptgeschäftsführer das Reisen. Vollständig geimpfte Personen dürften auch bei der Rückkehr aus Hochrisikogebieten "dauerhaft" keine Beschränkungen wie Quarantäne erfahren. "Gerade bei den reisefreudigen Deutschen kann das ein zusätzlicher Anreiz sein, sich impfen zu lassen", sagte Landsberg.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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