FDP: Zastrow will mehr Einfluss in Parteispitze
Archivmeldung vom 26.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSachsens FDP-Vorsitzender Holger Zastrow strebt mehr Einfluss auf Bundesebene an. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Politiker vor der Landtagswahl am kommenden Sonntag, sollten die Liberalen erfolgreich abschneiden und die Regierungsbeteiligung in Dresden verteidigen, "werde ich unsere Positionen sicherlich mit Selbstbewusstsein in Berlin einbringen".
Eine Zweitstimmenkampagne wie zuletzt im Bund sowie in Niedersachsen schloss Zastrow für die letzten Tage vor der Wahl ebenso aus wie die Übernahme eines Ministeramts für den Fall einer Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition unter Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). Zastrow will weiterhin der Fraktion vorstehen und parallel seine Medienagentur leiten.
Der sächsische Landesvorsitzende setzt sich seit längerem für einen radikaleren Liberalismus als die Bundesspitze seiner Partei ein. Außerdem habe es ihm aus seiner Sicht in der Euro-Politik an einem "kritischen Blick" gefehlt. Zastrow war bereits einmal stellvertretender Bundesvorsitzender, zog sich aber nach Meinungsverschiedenheiten aus Berlin zurück. Keine Sorgen machte sich der Fraktionschef aus Dresden wegen der Alternative für Deutschland (AfD). "Unsere Wähler jammern nicht. Bei der AfD ist es das Gegenteil", erklärte Zastrow. Außerdem entlarve sich die Partei unter Spitzenkandidatin Frauke Petry zunehmend selbst. "Sie hören bei denen den Ton der NPD", sagte der liberale Spitzenkandidat. "Sicherlich gibt es welche, die versuchen, das in den Griff zu bekommen. Nur schaffen sie das nicht." Umfragen sehen die AfD allerdings vor der FDP.
Mit Blick auf den Bund macht sich Zastrow derweil auch für den Fall eines Erfolges in Sachsen keine Illusionen: "Auf Bundesebene ist die FDP aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschwunden", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Und wenn überhaupt, dann ist die Wahrnehmung eher negativ." Der Wiederaufbau der FDP werde daher Zeit beanspruchen.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)