NRW-SPD: Kindergeld nur noch bei Arztkontrolle
Archivmeldung vom 20.10.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion in NRW, Hannelore Kraft, will "die Zahlung des Kindergeldes an Eltern von der regelmäßigen Teilnahme der Kinder an Vorsorgeuntersuchungen abhängig machen".
Entsprechende Regelungen in Finnland hätten gezeigt, dass Krankheiten, Unterversorgung oder Misshandlungen von Kindern so schneller erkannt würden, sagte Kraft der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post" (Freitagausgabe). "Wir könnten dann viel wirkungsvoller und vor allem rechtzeitig eingreifen. Das ist der richtige Weg", sagte Kraft. Gleichzeitig müsse die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern erhöht werden. "Auch wenn die Kinder älter werden, sind regelmäßige Besuche des Kinderarztes nötig." Bedenken gegen ein solches Eingreifen in die elterliche Erziehung wies Kraft zurück. "Der furchtbare Fall des kleinen Kevin zeigt, dass der Staat hier selbstverständlich einen Anspruch durchsetzen muss: Er muss von den Eltern erwarten, dass sie alles Mögliche zum Wohle des Kindes tun. Und das muss er auch kontrollieren." Es müssten alle Möglichkeiten geprüft werden, die Verwahrlosung von Kindern zu verhindern. Erst vor wenigen Tagen hatte auch Bayerns Ministerpräsident Stoiber (CSU) verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen zum Schutz misshandelter Kinder angekündigt.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post