Deutscher Städtetag: "Alkoholverbote und Einschränkungen von Besuchsmöglichkeiten in Altenheimen können sinnvoll sein"
Archivmeldung vom 08.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Städte befürworten strengere Corona-Maßnahmen und sprechen sich für ein Stufenkonzept aus. "Die steigenden Corona-Zahlen in vielen Regionen sind alarmierend. Es bleibt bei der Corona-Pandemie ganz entscheidend, die Infektionszahlen unter Kontrolle zu halten", sagte der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Jung hält etwa Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen ab einem kritischen Wert von 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner für sinnvoll. "Auch die Maskenpflicht in Schulen könnte dann eingeführt oder Besuchsmöglichkeiten in Alten- und Pflegeheimen wieder beschränkt werden, damit Corona vor Ort nicht aus dem Ruder läuft", betonte der Leipziger Oberbürgermeister. Eine Maskenpflicht in Fußgängerzonen komme dann auch in Betracht, weil sich dort viele Menschen auf dichtem Raum bewegen. "München hat das jedenfalls vorübergehend so praktiziert."
Welche Maßnahme konkret ergriffen werde, sei aber auch davon abhängig, wo die Infektionen herkämen, sagte der SPD-Politiker weiter. "Wenn ich beispielsweise zahlreiche Infektionen in einem bestimmten Betrieb habe, ist eine Maskenpflicht in der Fußgängerzone oder im Unterricht nicht zwingend. Wenn das Infektionsgeschehen in den Pflegeinrichtungen unauffällig ist, muss ich nicht unbedingt Besuchsverbote aussprechen, auch wenn die 7-Tage-Inzidenz über 50 liegt."
Quelle: Rheinische Post (ots)