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Antisemitismusbeauftragter Königsberg warnt vor AfD

Archivmeldung vom 24.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Denunzieren / Zeigefinger / Kritisieren (Symbolbild)
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Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin, Sigmount Königsberg, hat eindringlich vor der AfD gewarnt. "Ich sehe die AfD klar und deutlich als antisemitische Partei", sagte Königsberg dem Nachrichtenportal T-Online.

Sie habe Unsagbares sagbar gemacht und zu einer Verrohung der Debattenkultur beigetragen. Der Angriff des Rechtsextremisten Stephan B. auf die Hallenser Synagoge am Jom-Kippur-Feiertag 2019 war für ihn nur eine Frage der Zeit: "Der Anschlag hat mich nicht überrascht", so der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin. Er zeigte sich verbittert darüber, dass Warnungen vonseiten der Jüdischen Gemeinde vor möglichen Anschlägen von der Politik jahrzehntelang ignoriert worden seien.

"Alle Beobachtungen, die wir auch mitgeteilt haben, wurden nicht ernst genommen. Das gilt sowohl für Bedrohungen vom rechten Rand als auch für den islamistischen und die linksextreme Szene", sagte Königsberg. Darüber, was passiert wäre, wenn der Attentäter die Tür der Synagoge aufbekommen hätte, möchte er lieber nicht nachdenken: "`Katastrophe` wäre noch untertrieben. Ich weiß nicht, ob ich dann noch hier säße", so der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin. Schon in den Jahren zuvor habe sich eine zunehmend judenfeindliche Stimmung in Deutschland breitgemacht - angefangen bei der Debatte über Beschneidung im Jahr 2012 bis hin zu israelfeindlichen Ressentiments. "Die Zivilgesellschaft hat nicht reagiert", sagte Königsberg dem Nachrichtenportal T-Online. Da fühle man "sich ernüchtert und im Stich gelassen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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