Verdi droht Bund mit Kündigung tariflicher Arbeitszeitregelungen
Archivmeldung vom 06.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerdi-Chef Frank Werneke droht dem Bund, die Arbeitszeitregelungen aus dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) zu kündigen. Grund ist das Vorhaben aus der "Wachstumsinitiative" der Bundesregierung, Überstundenzuschläge von Steuern und Abgaben zu befreien. Der Plan bedeute nicht nur eine "krasse Diskriminierung" von Teilzeitkräften, sagte Werneke dem "Handelsblatt".
Auch gegenüber den Gewerkschaften sei die geplante Regelung diskriminierend.
Denn
Verdi habe in vielen hochgelobten Tarifverträgen flexible
Arbeitszeitmodelle mit Plus- und Minusstunden vereinbart, bei denen kaum
noch bezahlte Überstunden entstehen. "Beschäftigte in tarifgebundenen
Unternehmen mit solchen Arbeitszeitkonten würden also benachteiligt",
sagte Werneke. "Das werden wir nicht zulassen."
Seine
Gewerkschaft werde sich jetzt genau anschauen, welche dieser flexiblen
Arbeitszeitmodelle zu einer Benachteiligung der Beschäftigten führen,
und die entsprechenden Tarifverträge zur Disposition stellen. Eine der
ersten Möglichkeiten biete sich in der anstehenden Tarifrunde für Bund
und Kommunen Anfang nächsten Jahres. "Wenn die Bundesregierung meint,
dass es möglichst viele bezahlte Überstunden geben soll, dann kann sie
auch mit gutem Beispiel vorangehen", sagte der Verdi-Chef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur