Ramelow kritisiert Ost-Quote im Kabinett
Der Linken-Politiker Bodo Ramelow, ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen, kritisiert das bisher bekannte Merz-Kabinett für die mangelnde Repräsentation von Ostdeutschen. "Ich finde die Entscheidung bedauerlich", sagte er dem Nachrichtenportal T-Online.
Er sehe darin die Fortsetzung der Entscheidungen aus dem
Koalitionsvertrag. "Auch diese Vereinbarung trägt nicht die Handschrift,
die positive Kraft der Transformation aus den neuen Ländern für ganz
Deutschland zu nutzen."
Die neue Bundesregierung schlage damit
einen Weg ein, "der Ostdeutschland als irgendetwas Lästiges erscheinen"
lasse, so Ramelow weiter. "Das hat die Deutsche Einheit nicht verdient.
Eine einzelne Besetzung mit ostdeutschem Blick und der Sensibilität für
die Chancen der neuen Länder ist nicht erkennbar."
Brandenburgs
CDU-Landeschef Jan Redmann hingegen verteidigt die bisherige
Kabinettsliste gegen Kritik, es käme zu wenig Personal aus
Ostdeutschland. "Mit der gebürtigen Brandenburgerin Katherina Reiche
zieht ins Wirtschaftsministerium endlich wieder wirtschaftspolitischer
Sachverstand ein", sagte Redmann dem Nachrichtenportal T-Online. Aus
Brandenburger Sicht sei man in den entscheidenden Fragen der
Energiepolitik "hervorragend vertreten".
Mit Blick auf Reiche als
ostdeutsche Personalie war zuvor mitunter kritisiert worden, dass sie
seit Jahren in Nordrhein-Westfalen lebt und arbeitet. Redmann sagte nun,
die Bundesregierung bestehe "aus kompetenten Personen aus Ost und
West". Er sagte zugleich: "Die Bundesminister sind für Ressorts
verantwortlich, nicht für Regionen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur