SPD plant weitere Strafverschärfung für Klimakleber
Archivmeldung vom 25.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der erneuten Klebeaktion von Klimaaktivisten auf der Landebahn des Frankfurter Flughafens nimmt die SPD-Bundestagsfraktion weitere Strafverschärfungen ins Visier. "Im parlamentarischen Verfahren werden wir auch über weitere Maßnahmen beraten", sagte Fraktionsvize Dirk Wiese der "Rheinischen Post".
"Kettenbewährungsstrafen sollten insbesondere vermieden werden bei solch
einem gefährlichen Vorgehen." Von "Kettenbewährungen" spricht man, wenn
Straftaten mit Bewährungsstrafen sanktioniert werden, obwohl der Täter
bereits unter Bewährung stand. Wiese sagte weiter, dass das Vorgehen der
Aktivisten "eine absolut inakzeptable Form des Protests" sei, "die
Menschen gefährdet und Familien ihren Urlaub kaputtmacht".
Die
Koalition schaffe bereits einen neuen Straftatbestand. "Wer unberechtigt
auf Rollfelder oder Landebahnen von Flughäfen eindringt, dem soll
künftig eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren drohen. Beim Mitführen
verbotener Gegenstände sollen es bis zu fünf Jahre sein." Auch schon der
Versuch, auf ein Flughafengelände einzudringen, werde künftig strafbar
sein. "Bislang drohte dafür lediglich ein Bußgeld", sagte Wiese.
Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD) nahm unterdessen auch die Flughafenbetreiber in die
Pflicht. Sie müssten deutlich mehr in den Schutz ihrer Anlagen
investieren, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Das gilt vor allem für Zäune, Tore, Kameras, Sensoren und
Signaltechnik." Auch hier wolle man die gesetzlichen Pflichten
verschärfen.
Aktivisten der "Letzten Generation" hatten sich am
Donnerstagmorgen Zugang zu den Start- und Landebahnen des Frankfurter
Flughafens verschafft und sich dort festgeklebt. Der Flugverkehr am
größten deutschen Airport kam vorübergehend zum Erliegen. Weit mehr als
100 Flüge wurden annulliert, es kam zu teils erheblichen Verspätungen.
Bereits am Mittwoch hatte es eine ähnliche Aktion am Flughafen Köln/Bonn
gegeben. Auch dort fielen vorübergehend die Starts und Landungen aus.
Quelle: dts Nachrichtenagentur