Große Koalition gleich großer Wurf?
Archivmeldung vom 10.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu der Einigung von Union und SPD über die Bildung einer großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven:
"Bei aller Freude darüber, dass die politische Hängepartie zu Ende
ist, bleibt abzuwarten, ob der überdehnten Personaldebatte nun die
überfällige Sacharbeit folgt. Es darf bezweifelt werden, dass die
Koalitionäre die anstehenden Reformen mit ebenso viel Energie
vorantreiben, wie die Verteilung von Ämtern und Posten.
Angesichts der programmatischen Unterschiede zwischen Union und
SPD müssen beide Parteien über ihren Schatten springen, um die
notwendigen Reformen in Gang zu setzen. Insbesondere in der
Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik wären lähmende Konflikte
verhängnisvoll. Daher lässt die geplante Aufteilung der Ressorts
Wirtschaft und Arbeit unter den Koalitionsparteien wenig Hoffnung auf
eine einheitliche Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung.
Ohne eine Flexibilisierung des überregulierten Arbeitsmarktes,
beispielsweise bei Kündigungsschutz und Flächentarif, ist indes ein
Abbau der Massenarbeitslosigkeit nicht möglich. Die
Koalitionsverhandlungen werden erweisen, ob der großen Koalition der
große Wurf gelingt."
Quelle: Pressemitteilung BVMW