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Klöckner fordert direkte Arbeitsverträge in Fleischindustrie

Archivmeldung vom 06.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Arbeitsvertrag, Vertrag & Abmachung (Symbolbild)
Arbeitsvertrag, Vertrag & Abmachung (Symbolbild)

Bild: Alexander Klaus / pixelio.de

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat direkte Arbeitsverträge zwischen Unternehmer und Arbeiter in der Fleischindustrie gefordert. "Wir haben im Kabinett Kollegen Heil Unterstützung zugesagt für ein Verbot der Werkverträge. Bislang haben an diesem System viel zu viele verdient", sagte Klöckner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Dass es auch anders gehe, habe sich gerade bei den Saisonarbeitskräften in der Landwirtschaft gezeigt. "Trotz Corona hat es dort gut geklappt, auch mit den höheren Standards weitgehend den Infektionsschutz einzuhalten." Hier sei der Landwirt direkt für seine Mitarbeiter verantwortlich.

"Die Obst- und Gemüsebauern sind froh, dass die Ernte nicht verloren ging, und wir Verbraucher haben auch die höheren Preise etwa bei Erdbeeren und Spargel akzeptiert." Weiterhin sprach Klöckner im Zusammenhang mit den Corona-Infektionen in deutschen Schlachthöfen von einer "Systemfrage". "Wäre ein Infektionsausbruch in der Autoindustrie passiert, hätte man nicht über das Auto an sich geredet." In einem Schlachtbetrieb sei das anders. "Die Lebensmittelstandards in den meisten Betrieben sind sehr hoch. Aber dort wird unter Bedingungen gearbeitet, wo jeder Cent zählt."

Das sei der Nährboden für das System der vielen Subunternehmer im Rahmen der Werkverträge. "Verantwortung wird delegiert. Das geht zu Lasten der Menschen, das System ist massiv krisenanfällig." Eine Antwort aus ihrer Sicht könnten wieder mehr kleinere Schlachthöfe sein. "Das setzt aber auch Akzeptanz vor Ort voraus. Und die Möglichkeit, die hohen Standards einzuhalten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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