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Bündnis fordert stärkeren Kampf gegen Raucher

Archivmeldung vom 21.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de

Nichtraucher-Prämien für Schwangere und ein Rauchverbot auf Spielplätzen: Ein breites Bündnis aus Wissenschaftlern, Eltern und Schülern fordert das Land zu einem stärkeren Kampf gegen Nikotinsucht auf. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Hinter dem Bündnis stehen Mediziner der beiden Universitätskliniken, der Landeselternrat und der Landesschülerrat sowie Experten der Krebsgesellschaft. Als erster kommunaler Spitzenvertreter unterstützt Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) die Initiative. Das Bündnis hat eine Petition mit Forderungen an den Landtag gerichtet.

Weil Studien zufolge mindestens 3 000 Frauen im Land sogar während der Schwangerschaft rauchen, fordert das Bündnis finanzielle Anreize, um Frauen zum Verzicht zu veranlassen. Außerdem solle die Suchtprävention als wichtige Bildungsaufgabe ins Schulgesetz und damit Teil des Lehrplanes werden. Auch sollen Tabakwerbung auf öffentlichen Flächen und Immobilien verboten werden. Massive Kritik üben die Absender am aktuellen Nichtraucherschutzgesetz des Landes.

Es sei bundesweit das schwächste Regelwerk dieser Art. Seine Umsetzung werde zudem kaum kontrolliert. Der Ist-Zustand in punkto Tabak-Sucht sei in Sachsen-Anhalt "katastrophal und verschlechtere sich zunehmend weiter". Bündnissprecher Prof. Stephan Feller vom Universitätsklinikum Halle, sagte der Zeitung: "Die Schäden bei Kindern und die Krebserkrankungen werden noch weiter deutlich zunehmen, wenn nicht rasch sinnvolle und durchschlagend erfolgreiche Gegenmaßnahmen ergriffen werden." Bereits jetzt sterben ihm zufolge in Sachsen-Anhalt jede Woche mindestens zwei Menschen allein an den Auswirkungen des Passivrauchens.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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