Berlins Regierender beharrt auf Abstimmung zum Tempelhofer Feld

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will trotz der Forderung von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz nach einer schnellen Bebauung des Tempelhofer Felds an einer Volksbefragung der Berliner zu dem Thema festhalten. "Meine Haltung ist seit langem bekannt: Ich bin für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes, denn wir brauchen dringend neuen Wohnraum in Berlin", sagte Wegner dem "Tagesspiegel".
Das Gelände bleibe auch dann ein einzigartiges Areal, wenn am Rand
Wohnungen entstehen würden, erklärte er. "Ich bin davon überzeugt, dass
es für eine klare Konzeption auch eine breite Mehrheit in Berlin geben
wird."
Damit widerspricht Berlins Regierender seinem Parteichef.
Merz hatte im TV-Quadrell am Sonntag gefordert, auf der Fläche ohne
erneute Zustimmung der Berliner Wohnungen zu errichten. Wenn die Bürger
sich weigerten, "dann muss die Politik bereit sein, auch gegen den
erklärten Willen der Nachbarschaft zu sagen, wir weisen das als Bauland
aus und werden dort bauen", sagte er.
Zustimmung bekam Merz in
der Sendung von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. "Wir sind einer
Meinung", ergänzte der Bundeskanzler. Genau wie Wegner will auch
Bürgermeisterin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am
bisherigen Verfahren festhalten. "Ich habe mich immer für eine maßvolle
Randbebauung ausgesprochen, allerdings nicht gegen den Willen der
Bevölkerung", sagte sie dem "Tagesspiegel".
Die Berliner
Grünen-Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl Lisa Paus stellte sich
grundsätzlich gegen eine Bebauung des ehemaligen Flughafens. Die
Berliner hätten "zum Tempelhofer Feld bereits demokratisch entschieden
und die Bebauung abgelehnt", sagte sie.
Bei einem Volksentscheid
hatte 2014 eine Mehrheit für den Erhalt des Tempelhofer Felds gestimmt.
Die Berliner CDU und Teile der Sozialdemokraten wollen weiterhin am Rand
des Felds tausende Wohnungen bauen. Wegen der anhaltenden Wohnungsnot
habe sich die Meinung der Berliner in der Frage mittlerweile geändert,
argumentieren sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur