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Reform des Sexualstrafrechts - Weißer Ring sieht "Warnung an Männer"

Archivmeldung vom 07.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: GG-Berlin / pixelio.de
Bild: GG-Berlin / pixelio.de

Die Opferschutzorganisation Weißer Ring erwartet von einer Reform des Sexualstrafrechts eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte die Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Roswitha Müller-Piepenkötter: "Die Reform ist ein Signal und eine Warnung an Männer: So geht es nicht." Bislang seien zu viele Fälle strafrechtlich kaum erfasst worden, etwa sexuelle Übergriffe in der Öffentlichkeit, auf Volksfesten oder in Menschenansammlungen. "Jetzt ist klar, dass Busengrapschen natürlich eine sexuelle Belästigung und ein Straftatbestand ist - und nicht nur eine Beleidigung", betonte die Verbandsvorsitzende. "Da wird sich manch einer überlegen, was er tut."

Müller-Piepenkötter rechnet damit, dass es künftig weniger sexuelle Attacken aus der Gruppe heraus wie in der Kölner Silvesternacht geben wird. Dafür sei aber auch mehr Polizeieinsatz bei öffentlichen Festen nötig. Die ehemalige CDU-Justizministerin in Nordrhein-Westfalen sagte: "Es muss genügend Polizei da sein, damit Täter entdeckt und verfolgt werden können. Es ist gut, dass künftig ein Täter aus einer Gruppe heraus bestraft werden kann, auch wenn im Einzelfall nicht festzustellen ist, wo der jetzt hingegriffen hat." Zudem zeige sich, dass etwa in Köln weniger passiere, seitdem an den Wochenenden am Hauptbahnhof immer eine Hundertschaft Polizisten im Einsatz sei.

Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über die Reform ab, die den Opfern von Sexualstraften mehr Rechte geben soll. Sie sieht unter anderem neue Tatbestände zum aufdringlichen Grapschen und zu sexuellen Attacken aus einer Gruppe heraus vor.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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