Bundesregierung erwägt Staatseinstieg bei Rüstungsunternehmen
Archivmeldung vom 08.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erwägen Staatseinstiege in Rüstungskonzerne.
So steht es in einem Entwurf für eine Sicherheits- und
Verteidigungsindustrie-Strategie, über die das "Handelsblatt" in ihrer
Freitagausgabe unter Berufung auf "Regierungskreise" berichten wird.
Berlin will unter anderem festschreiben, sich in "strategischen Fällen"
direkt an Unternehmen oder Projekten aus dem Rüstungsbereich beteiligen
zu können.
Die Strategie wurde im Bundeswirtschaftsministerium
und im Verteidigungsministerium geschrieben. Habeck und Pistorius wollen
angesichts der wachsenden Bedrohung aus Russland die Rüstungsindustrie
stärken. Der Text ist laut Bericht des "Handelsblatts" schon auf Ebene
der Staatssekretäre auch mit dem Kanzleramt, dem Finanz- und dem
Außenministerium abgestimmt. Es fehlt bloß noch die Einigung unter den
Ministern und im Anschluss die formelle "Ressortabstimmung".
Das
Bundeskabinett soll die Strategie nach jetzigem Stand im September
beschließen. Die Möglichkeit für die direkten Beteiligungen findet sich
im Kapitel mit den Schlüsseltechnologien. Grundsätzlich sind
Staatseinstiege bei Rüstungsfirmen schon jetzt möglich. Doch mit den
neuen Plänen könnten Beteiligungen künftig häufiger als strategisches
Mittel eingesetzt werden.
Ein erster Anwendungsfall für die neue
Strategie soll sich schon bald ergeben. Der Bund wird voraussichtlich
über seine Förderbank KfW zusammen mit dem US-Finanzinvestor Carlyle
beim Schiffbauer Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) einsteigen. Derzeit
läuft die zweite Prüfung der KfW, wobei die Förderbank einen
detaillierteren Datenzugang erhält. "Das wird jetzt sehr wahrscheinlich
alles in der angestrebten Beteiligung münden", sagte ein
Regierungsinsider dem "Handelsblatt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur