Commerzbank: Dax-Abstieg für unsere Kunden nicht entscheidend
Archivmeldung vom 24.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Commerzbank-Vorstand Michael Mandel übt scharfe Kritik an der zu Jahresbeginn in Kraft getretene EU-weite Verschärfung der Dokumentationpflichten (MiFID II) im Wertpapiergeschäft. Das führe dazu, "dass Anleger oft ganz auf das Wertpapiergeschäft verzichten. Und das in einer Zeit, in der es auf dem Sparbuch keine Zinsen mehr gibt. Das ist völlig falsch", sagte Mandel der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Die Finanzmarkt-Richtlinie führe in Europa zu Mehrkosten für die Geldinstitute zwischen 25 und 30 Milliarden Euro. "MiFID II ist für viele Anleger eine Katastrophe. Unabhängig davon, ob sie über langjährige Erfahrung verfügen oder Neukunden sind. Alle werden gleich behandelt. Das ist ein Problem. Die einen sind genervt und die anderen verunsichert." Der Privatkunden-Chef schloss nicht aus, die Mehrkosten zum Teil auch auf die Kunden umzulegen. Die Entscheidung der Deutschen Börse, die Commerzbank ab diesem Montag nicht mehr im Dax zu listen, sieht Mandel gelassen. "Natürlich ärgern wir uns. Die Commerzbank gehört immerhin zu den Gründungsunternehmen des Dax", sagte er. Aber: "Für die meisten unserer Kunden ist nicht entscheidend, ob wir im Dax sind. Sie wollen, dass wir unseren Job machen. Erfüllen wir diese Erwartungen nicht, hilft uns der Dax auch nicht."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)