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Gesetzentwurf im Bundesrat: Bachelor Professional gefährdet akademische Anerkennung der Ingenieur-Abschlüsse

Archivmeldung vom 28.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Um die Attraktivität der Abschlüsse in der beruflichen Weiterbildung zu stärken, sollen nach dem Vorschlag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Abschlussbezeichnungen "Bachelor Professional" bzw. "Master Professional" per Gesetz eingeführt werden. "Damit ist eine Verwechslung mit den akademischen Graden "Bachelor" und "Master" auch in den Ingenieurwissenschaften vorprogrammiert", kritisiert VDI-Direktor Ralph Appel das derzeitige Vorhaben zur Überarbeitung des Berufsbildungsgesetzes.

Berufliche und akademische Bildungsabschlüsse unterscheiden sich erheblich, was in ihrer Bezeichnung auch zukünftig deutlich zum Ausdruck kommen muss. "Nun aber sollen die unterschiedlichen Abschlüsse fast identische Bezeichnungen erhalten. Der Zusatz Professional für den beruflichen Abschluss wird zu einer Abwertung der akademischen Titel Bachelor und Master führen", mahnt Appel.

"Auch international sind Missverständnisse zu erwarten. Die Anerkennung deutscher ingenieurwissenschaftlicher Bachelor- und Master-Abschlüsse im Ausland hängt deutlich von ihrem klaren akademischen Profil ab. Jede Verwischung gefährdet die ohnehin komplexen internationalen Verhandlungen zur gegenseitigen Anerkennung der akademischen Abschlüsse. Daher sind die aktuellen Absichten zur Überarbeitung des Berufsbildungsgesetzes abzulehnen."

Der VDI befürwortet grundsätzlich eine Aufwertung der beruflichen Bildung gerade im technischen Bereich. Diesem Zweck ist jedoch nicht gedient, wenn für unterschiedliche Inhalte gleichlautende Abschlussbezeichnungen verwendet werden.

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Quelle: VDI Verein Deutscher Ingenieure (ots)

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