NRW in Krupp-Stiftung zurzeit ohne Stimme
Archivmeldung vom 17.08.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie NRW-Landesregierung ist zurzeit nicht in der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vertreten. Nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" hat die bisherige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ihr Mandat im Kuratorium der Stiftung bereits Ende Juni abgegeben.
Ihr Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten, Armin Laschet (CDU), sei aber noch nicht nachgerückt, heißt es in Kreisen der Landesregierung. Darüber werde erst in den nächsten Monaten entschieden. Es wird damit gerechnet, dass auch Laschet in das Gremium berufen wird. Die Stiftung wollte sich dazu nicht äußern, ihre Satzung ist geheim. Auch die Staatskanzlei äußerte sich gestern nicht. Wie weiter verlautete, bestand für Hannelore Kraft keine Notwendigkeit, ihr Stiftungsmandat niederzulegen.
Das Ehrenamt sei an die Person gekoppelt, nicht an das Amt des NRW-Ministerpräsidenten. Gleichwohl ist es Tradition, dass der Regierungschef des Landes im zurzeit zehnköpfigen Stiftungskuratorium eine Stimme hat. Kraft teilte gestern mit, nach ihrem Verständnis erfolge die Berufung zwar als Privatperson, aber auch im Hinblick auf ihre Funktion als Ministerpräsidentin. So habe - wie bei ihrem Vorgänger Jürgen Rüttgers auch - die Staatskanzlei die inhaltliche Begleitung und Vorbereitung der Sitzungen übernommen.
Es sei für sie daher sachlogisch gewesen, das Mandat nach Beendigung ihrer Amtszeit niederzulegen. Die Stiftung ist aktuell mit 23,03 Prozent an Thyssenkrupp beteiligt, zweitgrößter Anteilseigner ist der Finanzinvestor Cevian Capital. Alfried Krupp hatte die Gründung der gemeinnützigen Stiftung 1966 in seinem Testament veranlasst. Ihre Aufgabe ist es laut Satzung, "im Geiste des Stifters und seiner Vorfahren darauf zu achten, dass die Einheit dieses Unternehmens möglichst gewahrt und seine weitere Entwicklung gefördert wird". Mit den ihr zufließenden Mitteln fördert sie Wissenschaft, Kultur, Bildung, Gesundheitswesen und Sport. Das Gros kommt dem Ruhrgebiet zugute.
Quelle: Rheinische Post (ots)