Pflegebeauftragter fordert deutlich mehr Befugnisse für Pflegekräfte
Archivmeldung vom 22.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat deutlich mehr Befugnisse für Pflegekräfte gefordert, um den Beruf attraktiver zu machen. "Wir werden das notwendige Personal nicht bekommen, wenn wir den Pflegekräften nicht endlich mehr Kompetenzen geben", sagte Westerfellhaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Die Pflegekräfte müssten stärker eigenständig fachübergreifend mit Heilberufen wie Physiotherapeuten und Ärzten zusammenarbeiten können. "Wir können nicht über Wertschätzung reden, wenn die Kompetenzen der gut ausgebildeten Pflegekräfte verschleudert werden, weil sie nicht nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden dürfen", betonte der Pflegebeauftragte. Die Pflegekräfte könnten nicht länger nur als Assistenz der Ärzte gesehen werden.
"Sie müssen eigenständig handeln dürfen. Sie brauchen auch Budgetverantwortung." Als Beispiel nannte Westerfellhaus die Wundversorgung: "Pflegekräfte im ambulanten Bereich sind die ersten, die eine chronische Wunde sehen und diagnostizieren. Sie könnten eine therapeutische Entscheidung treffen, dass zum Beispiel eine Wundauflage eingesetzt werden muss. Das könnten sie aufgrund ihrer Kompetenz, dürfen es aber leistungsrechtlich nicht. Das müssen wir ändern."
Quelle: Rheinische Post (ots)