Partystimmung auf Steuerzahlerkosten
Archivmeldung vom 15.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMindestens 77.000 Euro hat der Kasino-Betreiber Westspiel nach dem umstrittenen Verkauf zweier Kunstwerke von Andy Warhol für eine Weihnachtsfeier ausgegeben. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" in seiner Dienstagausgabe.
Das chronisch defizitäre Staatsunternehmen bestätigte den Vorgang zwar, einen Zusammenhang mit dem Verkauf der Kunstwerke gebe es aber nicht. Wegen der "Neuausrichtung" der Gruppe sowie der "Restrukturierung des Geschäfts" sei die "Mitarbeiterversammlung mit abgeschlossener Weihnachtsfeier" im November 2014 notwendig gewesen. Angestellte von Westspiel berichten, die "Sause" auf einem Rheinschiff der KD-Flotte habe womöglich sogar 100.000 Euro gekostet. In einer noch nicht veröffentlichen Anfrage ("Fragwürdige After-Warhol-Party") bittet der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Ralf Witzel (FDP) das NRW-Finanzministerium jetzt um eine Stellungnahme zu der "exzessiven" Veranstaltung. "Die Verschwendung erinnert an den Umgang mit Spielgeld, dabei ist es letztlich das Geld des Steuerzahlers", kritisiert der FDP-Fraktionsvize. Der Spielbank-Betreiber habe an seinen Standorten eigene Gastronomiebetriebe. "Aufwändige externe Anmietungen" seien deshalb "vollkommen überflüssig". "Der Finanzminister muss beim Geschäftsgebaren seines öffentlichen Glücksspielanbieters endlich die Notbremse ziehen, nachdem dort bereits mehrere Stoppschilder überfahren worden sind", so Witzel.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)