CDU-Generalsekretär Tauber will Parteireform
Archivmeldung vom 23.06.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAls Reaktion auf den Mitgliederschwund und die anhaltende Profildebatte in der Großen Koalition will Generalsekretär Peter Tauber eine Reform der Partei. "Die CDU soll jünger, weiblicher und bunter werden", sagte Tauber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Ich will dem Präsidium am Montag eine umfassende Parteireform vorschlagen. Es wird um Themen gehen wie die Stärkung der Mitgliederrechte, einen Familienbeitrag für Mitglieder oder den Aufbau einer Parteiakademie."
Zur Diskussion stehe auch die Möglichkeit, künftig den Kanzlerkandidaten per Mitgliederentscheid zu bestimmen. "Auch über eine solche Frage kann man diskutieren", so Tauber. "In Baden-Württemberg bestimmt die CDU ihren Spitzenkandidaten per Urwahl, und ich habe das Gefühl, dass es die Diskussionen dort sehr belebt."
Weil die Ressorts Wirtschaft, Arbeit und Familie in der Großen Koalition in der Hand von SPD-Ministern sind, will Tauber das Profil der CDU vor allem bei diesen Themen stärken. "Deshalb werden drei Kommissionen unter der Leitung unserer stellvertretenden Parteichefs Armin Laschet, Thomas Strobl und Julia Klöckner in diesen und anderen Themen unser inhaltliches Profil weiterentwickeln und schärfen."
Bei Wahlen in Städten will die CDU künftig besonderes Augenmerk auf die Auswahl von geeigneten Kandidaten legen. "Wir brauchen Spitzenkandidaten, die das Lebensgefühl in den jeweiligen Städten treffen, in denen sie kandidieren. Petra Roth hat perfekt zu Frankfurt gepasst und Ole von Beust ebenso zu Hamburg. Hätte das umgekehrt geklappt? Da bin ich nicht sicher", sagte Tauber. "Die Parteiakademie, die wir aufbauen wollen, soll uns künftig auch bei der Auswahl passender Kandidaten helfen." Die CDU hat dem "Spiegel" zufolge in den vergangenen vier Jahren rund 57.000 Mitglieder verloren, der Altersdurchschnitt der Mitglieder liegt demnach bei knapp unter 60 Jahren, drei Viertel von ihnen sind männlich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur