Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Innenministerien: Hunderte Verdachtsfälle auf Scheinvaterschaften

Innenministerien: Hunderte Verdachtsfälle auf Scheinvaterschaften

Archivmeldung vom 19.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: pixelio.de/Bucurescu
Bild: pixelio.de/Bucurescu

Die Innenministerien der Bundesländer verzeichnen Hunderte Verdachtsfälle auf sogenannte Scheinvaterschaften. In allen Ländern gab es einer Abfrage der "Welt am Sonntag" zufolge in jüngerer Vergangenheit strafrechtliche Ermittlungen wegen solcher Fälle.

Dabei reisen schwangere Frauen aus Ländern außerhalb der EU nach Deutschland ein und zahlen mehrere Tausend Euro an meist mittellose deutsche Männer, die die Vaterschaft für die ungeborenen Kinder übernehmen. Auf diese Weise erlangen die Mütter, die Kinder und Geschwisterkinder ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Die meisten Verdachtsfälle gab es der Abfrage zufolge in Baden-Württemberg (189 Fälle), Bayern (120), Bremen (97) und Hamburg (78).

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass diese Verdachtsfälle nur einen kleinen Teil des tatsächlichen Umfangs dieser Straftaten ausmachen. An diesem illegalen Geschäft verdienen der "Welt am Sonntag" zufolge sowohl dubiose Vermittlungsagenturen mit, die Mütter und Scheinväter zusammenbringen, als auch unseriöse Notare, die solche vermeintlichen Vaterschaften den Behörden gegenüber beglaubigen. In einem aktuellen Fall in Berlin vermuten Ermittlungsbehörden von Polizei und Staatsanwaltschaft Verbindungen zu einer Bande organisierter Krimineller, die auch Menschenhandel betrieben haben soll, schreibt das Blatt.

Ermittler berichten, dass solche Scheinvaterschaften die öffentlichen Haushalte belasten können. Die zuständigen Jugendämter können die oft mittellosen Väter im Bedarfsfall nicht zu Unterhaltszahlungen für die Kinder heranziehen. Nur die wenigsten Verdachtsfälle können jedoch bei strafrechtlichen Ermittlungen am Ende zweifelsfrei als Scheinvaterschaften bewiesen werden. Einige Bundesländer fordern, die Gesetzeslage zu verschärfen, um missbräuchliche Vaterschaftserkennungen zu verhindern. Das nordrhein-westfälische Justizministerium plant eine Gesetzesvorlage, laut der künftig unter anderem nur noch Ausländerbehörden Vaterschaften beurkunden können sollen, nicht mehr Notare.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte reck in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige