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Deutsche-Bank-Chefvolkswirt lobt Krisenpolitik der Kanzlerin

Archivmeldung vom 13.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wahlplakat der CDU 1999: Was kostet uns der EURO?
Wahlplakat der CDU 1999: Was kostet uns der EURO?

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, hat die Krisenpolitik der Bundeskanzlerin gelobt: "Angela Merkel zählt für mich zu den besten Kanzlern der Nachkriegsgeschichte", sagte er im Interview mit der "Welt am Sonntag". "Sie hat maßgeblich dafür gesorgt, Europa zu retten." Ohne Merkels Politik wäre seiner Ansicht nach viel mehr Geld in die Peripherieländer geflossen. "Dann wären dort Reformanreize geringer gewesen, die Stimmung in Deutschland wäre gekippt und eine anti-europäische Mehrheit entstanden."

Der Kanzlerin sei der schwierige Balanceakt bislang gelungen: "Sie hat den Krisenländern geholfen, ohne die deutschen Wähler zu überfordern." Damit reiht sich Merkel nach Folkerts-Landaus Ansicht ein in eine Serie erfolgreicher Regierungschefs. "Deutschland ist seit Jahrzehnten deutlich besser regiert worden als andere Länder und hatte mehrere außerordentlich gute Kanzler", sagte der Ökonom. Gerhard Schröder etwa habe für dringend notwendige Sozialreformen seine politische Karriere geopfert. "Nennen Sie mir einen Politiker in Südeuropa, der dazu bereit wäre."

In vielen Krisenländern Europas sieht Folkerts-Landau dagegen politische Probleme. "Politiker können schmerzliche Reformen nur durchsetzen, wenn ihnen die Wähler abnehmen, dass sie im Interesse des Landes insgesamt handeln", sagte er. Dafür brauche es das Vertrauen des Volkes, und daran fehle es zum Beispiel in Italien, Frankreich und Spanien. "Die Staaten haben nicht nur wirtschaftliche Defizite, sie haben ein politisches Vertrauensdefizit", sagte der 63-Jährige. Es gebe zu viele Skandale. Folkerts-Landau erinnerte etwa an das jüngst aufgeflogene Schwarzgeld-Konto eines französischen Politikers. "So verliert eine Regierung das Vertrauen und damit ihre Fähigkeit, Reformen zu verabschieden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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