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Asylstreit: Söder will Abstimmung ohne Parteidisziplin

Archivmeldung vom 15.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Markus Söder Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Markus Söder Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich im Asylstreit für eine Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin für die CDU-Abgeordnete ausgesprochen. Es gebe auch an der CDU-Basis den tiefen Wunsch nach einer Wende in der Flüchtlingspolitik, sagte Söder der "Bild". "Es gilt jetzt endlich, alte Fehler zu beheben und das Richtige zu tun. Dazu gehört ganz klar, deutsches und europäisches Recht wieder anzuwenden und die Grenzen zu sichern."

Die CSU habe lange genug auf die Missstände an den deutschen Grenzen hingewiesen, sagte Söder. "Wir haben das drei Jahre lang angemahnt und auf die Aussage vertraut, dass sich 2015 nicht wiederholen soll. Wenn das ernst gemeint ist, muss man jetzt handeln und darf nicht auf Europa vertrösten." Die von Kanzlerin Angela Merkel geforderte europäische Lösung überzeuge ihn nicht, sagte Söder. Bisher hätten die Gespräche wenig gebracht. Ausweichend antwortete Söder auf die Frage, ob er für die Zurückweisung an den Grenzen auch einen Koalitionsbruch riskieren würde. "Wir sind überzeugt, dass das Schicksal der Demokratie in Deutschland davon abhängt, ob Politik und Regierung in der Lage sind, die tiefen Sorgen der Bevölkerung aufzunehmen", so der Ministerpräsident. Wenn sich europäische Lösungen abzeichnen sollten, könne man gerne reden.

Man dürfe jetzt jedoch keine halben Sachen machen, sagte Söder. Die CSU werde Seehofer am Montag im Parteivorstand Rückdeckung für die Zurückweisung an der Grenze geben. Söder machte klar, dass Bundesinnenminister Seehofer ohne Zustimmung der Kanzlerin die Schließung der Grenzen anordnen könne. "Der Bundesinnenminister kann in seiner Verantwortung die Zurückweisung an der Grenze anordnen." Die Dublin-Verordnung sieht vor, dass bei der Ankunft von Asylsuchenden zuerst die Zuständigkeit des Staates geprüft wird. Die Regelung soll Geflüchtete unter anderem vor absoluter Rechtlosigkeit schützen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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