Kretschmer lobt Finanzpaket und fordert weitergehende Reformen
Archivmeldung vom 10.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat das geplante milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD begrüßt, zugleich aber weitergehende Reformen gefordert. "Deutschland ist in einer schwierigen Situation. Wir müssen uns stabil aufstellen. Deswegen bin ich froh, dass eine faire Verteilung gefunden wurde", sagte Kretschmer der "Rheinischen Post".
Es sei vollkommen klar: "Diese Infrastrukturinvestitionen sind nur dann
sinnvoll, wenn vorher die Wachstumsbremsen gelöst werden. Wir brauchen
ein Planungsbeschleunigungsrecht. Wir brauchen einen Wegfall von
Verbandsklagerechten. Es muss schneller gehen, dass in diesem Land
investiert wird", so der CDU-Politiker.
Die Wachstumsbremsen, die
"durch eine falsche Wirtschaftspolitik in den vergangenen drei Jahren
mutwillig" angelegt worden seien, müssten gelöst werden. "Es muss darum
gehen, dass sich dieses Land schnell erholt, technologieoffen ist, dass
wir in die Eisenbahnen, dass wir in die Straßen, dass wir in die
Digitalisierung investieren und dass Energie kein knappes, teures Gut
ist. Nur dann wird Deutschland ein starkes Land sein. Und all das ist
jetzt möglich", so Kretschmer weiter.
Ähnlich äußerte sich auch
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). "Wir leben weltpolitisch in
einer komplett neuen Lage. Anders als in den vergangenen Jahrzehnten
können wir nicht mehr selbstverständlich auf die militärische Hilfe der
Vereinigten Staaten setzen. Wir müssen Deutschland auf allen Ebenen
stärker und souveräner machen", sagte Rhein der "Rheinischen Post".
Darin
seien sich alle Parteien der Mitte einig. "Wir schauen uns bei der
Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch in Berlin sehr genau an, was
die Einigung zwischen Union und SPD für die Länder bedeutet. Wenn es
einen klaren Plan gibt, Deutschland verteidigungs- und
wirtschaftspolitisch zu stärken, und der Bundestag zu einer Einigung
kommt, wird Hessen dem Vorhaben im Bundesrat zustimmen", so der
CDU-Politiker.
Mehr Spielräume durch ein geändertes Grundgesetz
dürften bei Bund und Ländern allerdings nicht dazu führen, dass
notwendige Strukturreformen nicht angegangen und bei den Staatsausgaben
keine Prioritäten gesetzt würden. "Es geht darum, in einer weltpolitisch
außergewöhnlich schwierigen Zeit gemeinsam Verantwortung zu
übernehmen", so Rhein weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur