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Verfassungsschützer warnen vor Immobilienkäufen durch Rechtsextreme

Archivmeldung vom 01.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Mitte der Gesellschaft - etwas nach links verschoben? (Symbolbild)
Die Mitte der Gesellschaft - etwas nach links verschoben? (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Rechtsextremisten versuchen in einzelnen Regionen immer häufiger, durch den Kauf von Immobilien Szene-Stützpunkte und Schulungszentren zu etablieren.

"Wir erleben gerade, wie dynamisch das Immobiliengeschäft ist. Und wir nehmen wahr, wie die rechtsextreme Szene darauf anspringt", sagte Henry Krentz, Rechtsextremismus-Experte beim sächsischen Landesamt für Verfassungsschutz, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

In Sachsen stieg die Zahl der Immobilien, die im Besitz von Neonazis sind, deutlich. Laut Verfassungsschutz waren es 2019 in dem Bundesland 27 Gebäude, 2018 waren es noch 22. "Der Trend wird 2020 weitergehen", sagte Krentz. "Neonazis und extreme Rechte gehen gezielt nach Sachsen und andere ostdeutsche Bundesländer und suchen vor allem im ländlichen Raum nach Grundstücken und Gebäuden."

Auch in einzelnen anderen Bundesländern zeigt sich eine Zunahme rechtsextremer Immobilienkäufe. Sachsen-Anhalt gibt derzeit die Zahl von Gebäuden und Grundstücken in Neonazi-Hand mit 22 an, Anfang 2019 waren es laut einer Parlamentsanfrage noch neun. In den meisten Bundesländern bleibt die Zahl der rechtsextremen Immobilien laut einer Umfrage der Funke-Zeitungen gleich. Im Falle eines erfolgreichen Erwerbs einer Immobilie ergebe sich "die Gefahr einer Verankerung von Rechtsextremisten in bestimmten Regionen", gab das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Nachfrage der Funke-Zeitungen an. Das hessische Landesamt für Verfassungsschutz warnte, dass Neonazis "sehr häufig unter Vorspiegelung falscher Tatsachen" Objekte anmieten würden. "Vermeintlich unpolitische `Sportveranstaltungen` oder `private Geburtstagsfeiern` entpuppen sich dann erst im Nachhinein als rechtsextremistische Veranstaltungen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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