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Historiker Wehler bricht mit der SPD

Archivmeldung vom 06.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der prominente Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler, seit Jahrzehnten Unterstützer der Sozialdemokratie, hat nach eigenen Worten mit der SPD gebrochen. "Man kann sich auf das mehrfach gegebene Versprechen von SPD-Politikern, mit der Linken nicht zusammenzuarbeiten, nicht verlassen", sagte der 77-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Ein solches Versprechen wäre auch, wenn es mit Blick auf die Bundestagswahl 2009 abgegeben würde, nicht mehr vertrauenswürdig." Anlass für Wehlers Abkehr ist die von Parteichef Kurt Beck sowie dem SPD-Parteirat freigestellte und von der hessischen Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti aktiv betriebene Öffnung gegenüber der Linkspartei. Wehler war zwar nie Mitglied der SPD, gehörte aber seit den 60er Jahren zum engagierten intellektuellen Unterstützungsmilieu der Sozialdemokratie. Seinen Abschied von der SPD begründet der Historiker auch mit seiner Einschätzung der Linkspartei: "Mir ist unbegreiflich, wie man mit einer Partei, deren Mitglieder immer noch zum großen Teil aus der SED kommen, die eine ungeklärte Haltung zu ihrer eigenen  Vergangenheit und zur linkstotalitären Diktatur hat, eine Zusammenarbeit auch nur ins Auge fassen kann." Im übrigen sei die Linkspartei "radikal etatistisch": "Alles soll der Staat machen, aber sie sagen nicht, wo die vielen Milliarden herkommen sollen." Scharf kritisierte Wehler auch die Vorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft. Sie habe bereits vor Beck angekündigt, notfalls mit der Linkspartei zusammen den NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers zu stürzen. "Sie will um jeden Preis an die Macht". Mit dieser Strategie aber sei die Niederlage der Partei in der nächsten Landtagswahl programmiert: "Rüttgers kann sich beruhigt zurücklehnen." Das gelte auch für den Bund: "Meine Prognose: So, wie die SPD sich jetzt verhält, ist keiner mehr im Stande, Frau Merkel zu schlagen."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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