SPD-Chef lehnt Lindners Tankrabatt ab
Archivmeldung vom 21.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSPD-Chef Lars Klingbeil erteilt der Tankrabatt-Idee von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine klare Absage. "Wichtig ist, dass wir das Geld nicht mit der Gießkanne ausschütten, sondern diejenigen mit kleinen und mittleren Einkommen gezielt entlasten, denn die sind jetzt am stärksten betroffen", sagte er der "Bild am Sonntag".
Klingbeil
machte deutlich, dass er keinen Anlass sieht, Gutverdiener bei ihren
Energieausgaben zu subventionieren: "Ein Politiker wie ich kann für 2,30
Euro tanken, dem muss der Staat nicht helfen. Aber meine Nachbarin, die
als Pflegekraft nach Hamburg pendelt, braucht jetzt Unterstützung."
Lindner hatte vor einer Woche vorgeschlagen, alle Autofahrer direkt an
der Tankstelle um 30 bis 40 Cent pro Liter zu entlasten. Aus SPD-Sicht
keine gute Idee.
"Für die SPD ist klar: Wir müssen sozial
gerecht und gezielt entlasten", so Klingbeil. "Und nicht nur bei den
Spritpreisen, sondern auch bei Strom und Heizkosten." Denn die
explodierenden Gaspreise belasteten die Menschen womöglich noch viel
mehr. Aktuell verhandeln SPD, Grüne und FDP darüber, wie sie die Bürger
entlasten will.
Klingbeil: "Spätestens in der kommenden Woche
erwarte ich eine Einigung in der Ampel." Den Mineralölkonzernen warf
Klingbeil Geschäftemacherei mit dem Ukraine-Krieg vor und kündigte
scharfe Gegenmaßnahmen an. Die Mineralölkonzerne nutzten "beim Diesel-
und Benzinpreis gerade den schrecklichen Krieg in der Ukraine schamlos
aus". Trotz sinkender Rohölpreise auf dem Weltmarkt "schlagen sie Geld
drauf und machen sich die Taschen voll".
Das sei unanständig.
"Dieser Profitmacherei müssen wir einen Riegel vorschieben.
Wirtschaftsminister Habeck wird hier durchgreifen", so Klingbeil. Trotz
der geplanten zusätzlichen Milliarden-Schulden beharrt Klingbeil auf
alle im Koalitionsvertrag vereinbarten Sozialmaßnahmen: "Beim sozialen
Zusammenhalt werden wir nirgendwo nachlassen: Wir brauchen stabile
Renten, bessere Bedingungen in der Pflege und eine Kindergrundsicherung.
So ist es verabredet, der Koalitionsvertrag gilt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur