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Ex-Kanzler Schmidt: "Das Jammern über Armut in Deutschland muss endlich aufhören"

Archivmeldung vom 09.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt hat die Debatte über neue Armut, Prekariat und Hartz IV kritisiert. "Das Jammern über Armut in Deutschland muss endlich aufhören", sagte er in einem Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag.

Wer heute von Hartz IV lebe, habe meist einen höheren Lebensstandard "als in meiner Jugend ein Facharbeiter mit Frau und Kindern". Eine Unterschicht gebe es "in jedem Land der Welt und zu jeder Zeit der Welt. Das hat es im 19. Jahrhundert gegeben, im 20. und auch im 21. Jahrhundert. Allerdings wird es weitgehend dramatisiert. Das, was man heute als Prekariat bezeichnet - sagen wir, ein 18-jähriges Mädchen, das ein Kind zur Welt gebracht hat und von der Sozialfürsorge, genannt Hartz-IV oder Arbeitslosengeld II, eine Wohnung bekommt und einen Fernseher, die Miete braucht sie nicht selbst zu bezahlen -, solche Schicksale gab es immer. Dieses Mädchen gilt als arm und abgehängt, doch in Wirklichkeit geht es ihr unendlich viel besser, als es uns in ihrem Alter gegangen ist."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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