FDP kritisiert "Veggie-Day"-Pläne der Grünen scharf
Archivmeldung vom 06.08.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie FDP-Ernährungsexpertin Christel Happach-Kasan hat die "Veggie-Day"-Pläne der Grünen scharf kritisiert. "Der `Veggie Day` ist ein weiteres Beispiel grüner Bevormundungspolitik", sagte Happach-Kasan am Dienstag.
Die FDP-Fraktion im Bundestag spreche sich ausdrücklich gegen den Vorstoß der Grünen aus, einmal in der Woche einen fleischfreien Tag in deutschen Kantinen einzuführen. "Jeder weiß, wie Salat schmeckt", so Happach-Kasan weiter. Die Ansicht, dies als "Tag zum Ausprobieren" verkaufen zu wollen, sei "grüner Hochmut".
Die FDP setze viel eher auf Transparenz und darauf, "dass der aufgeklärte und mündige Verbraucher die Entscheidung über seine Ernährungsweise selbst am besten treffen kann." Die "Bild-Zeitung" hatte am Montag über die Pläne der Grünen berichtet, die auch schon seit Jahren im Parteiprogramm zu finden sind.
"Veggie Day"-Pläne der Grünen: FDP-Politiker greift zu Nazi-Vergleich
Der Grünen-Vorschlag für einen vegetarischen Tag in Kantinen hat den FDP-Politiker Lars Lindemann zu einem drastischen Vergleich bewogen: Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte der Berliner Bundestagsabgeordnete am Dienstag eine Montage aus einem Grünen-Logo und einem NS-Propagandabild, wie der "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe) berichtet.
Allerdings wurde der Vergleich auf Betreiben der Parteizentrale schon wenig später wieder entfernt. Das Plakat zeigt eine Mutter, die ihren vier Kindern Brotscheiben offeriert. "Eßt Vollkornbrot, denn es ist besser und gesunder", steht darunter. Der Appell stammt aus einer Nazi-Kampagne zur Volksgesundheit von 1939 und in der oberen Ecke hatte der FDP-Politiker das Logo von Bündnis 90/Die Grünen eingefügt. Der Kantinen-Vorstoß der Grünen habe "totalitaristische Züge", sagte Lindemann dem "Tagesspiegel". "Ich lasse mir von niemandem vorschreiben, was ich an welchem Tag zu essen habe."
Um darzustellen, wohin solche Vorgehensweisen führten, habe er "eine Form der Überzeichnung" gewählt, betonte der Abgeordnete. Es habe sich dabei aber um "keinen plumpen Vergleich" gehandelt. Vielmehr habe er damit "die Leute zum Nachdenken aufgefordert".
CDU-Politiker Fuchs kritisiert "Veggie Day"-Pläne der Grünen scharf
Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs (CDU), hat den von den Grünen geforderten fleischlosen Tag in Deutschlands Kantinen, der einmal pro Woche stattfinden soll, scharf kritisiert. "Die Grünen maßen sich wieder einmal an zu entscheiden, was gut für die Menschen ist und was schlecht. Getreu dem Motto: Was nicht ins Weltbild passt, wird verboten", sagte Fuchs am Dienstag in Berlin.
Die Bürger wüssten aber, "was gut für sie ist und was nicht", so der CDU-Politiker weiter. Die "grünen Volkserzieher" würden sich mit dem "Veggie Day" anmaßen, zu entscheiden, was gut für die Menschen sei und was schlecht. "Es geht ihnen nicht um den freien, mündigen Bürger, sondern um eine ideologische Umerziehung." Wenn die Minderheit der Mehrheit vorschreibe, wie sie zu leben hat, bleibe die Freiheit der Bürger auf der Strecke, erklärte Fuchs.
Beim Essen kennen die Grünen keinen Spaß
Die Bundesfraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, bekräftigt die Forderung im Wahlprogramm ihrer Partei nach einem "Veggieday" - einmal in der Woche sollen in Kantinen ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte angeboten werden.
Frauke Petry, Sprecherin der AfD, hierzu: "Natürlich ist die Reduktion des Fleischkonsums an sich eine gute Idee - dass vegetarische Gerichte gesund und vor allem lecker sind, haben inzwischen Köche auf der ganzen Welt bewiesen. Dank ihnen wurde die vegetarische Lebensweise aus der ideologischen Ecke herausgeholt, in die die Grünen sie nun wieder zurückstoßen wollen. Die Menschen haben vegetarisch gegessen, bevor die Grünen daraus eine Ideologie machten, und sie werden das auch noch tun, wenn die Ökopartei längst wieder eine andere Sau durchs Dorf treibt."
"An sich könnte man über die ganze Geschichte lachen, wäre sie nicht so traurig. Denn sie offenbart das totalitäre Staatsverständnis der Grünen und ihre Unfähigkeit offene, freiheitliche organisierte Gesellschaften zu verstehen und zu akzeptieren. Wer sich den grünen Vorstellungen nicht anschließen will und ein anderes Lebensmodell pflegt, der soll durch gesellschaftlichen Druck, staatliche Gängelung, erhöhte Steuern oder saftige Preise genötigt werden, sich doch in die grüne Ideologie zu fügen. Ganz gleich, ob es sich um das Autofahren, die Familienplanung oder, wie in diesem Fall, das Essen dreht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur - Alternative für Deutschland