Thüringen: SPD weist Wagenknechts Bedingungen für Koalition zurück
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor der Thüringer Landtagswahl hat SPD-Spitzenkandidat und Innenminister Georg Maier Forderungen von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht eine Absage erteilt. "Weder CDU noch SPD können diesen Forderungen entsprechen", sagte er dem Online-Portal des TV-Senders ntv. "Wenn sich das BSW darauf besinnt, was für Thüringen wichtig ist, wäre eine Koalition durchaus denkbar."
Wagenknecht versuche, von außen Bedingungen für eine
Regierungsbeteiligung zu diktieren. "Insbesondere geht es ihr um Dinge,
die wir in Thüringen gar nicht entscheiden können. Wie Waffenlieferungen
an die Ukraine oder Stationierung von US-Raketen in Deutschland", sagte
Maier. "So wird das nichts."
Ein klares inhaltliches Profil kann
Maier beim BSW nicht erkennen. Für eine Koalition mit dem BSW ist er
aber offen. "Das BSW ist immer noch eine Blackbox. Man weiß beim BSW
wirklich nicht genau, was sie wollen", sagte der SPD-Politiker. "Ihr
Programm gibt nicht viel her. Da sind linke Bestandteile, aber auch
nationalistische." Er habe aber auch "eine Handvoll Personen durchaus
als pragmatisch kennengelernt", so Maier. "Zum Beispiel die
Spitzenkandidatin Katja Wolf. Eine Grundlage wäre für mich damit
gegeben."
Maier begründete seine Absage an eine Neuauflage von
Rot-Rot-Grün mit Umfragewerten. "Rot-Rot-Grün hat keine Zukunft. Das ist
ein einfaches Rechenexempel. Die Umfragen sind eindeutig", sagte er.
"Dieses Bündnis wird einfach nicht mehr gewünscht."
Maier sprach
sich klar gegen eine erneute Minderheitsregierung aus. "Die
Minderheitsregierung war von Anfang an schwierig, weil es keinen
verlässlichen Duldungspartner gab. Anfangs hat die CDU noch mitgespielt.
Als es dann keine Neuwahlen gab, weil die CDU das nicht mehr wollte,
mussten wir ohne Mehrheit versuchen, Politik zu gestalten", sagte der
Innenminister. "Davon kann ich nur abraten. Das hat sich in keinster
Weise bewährt."
Man habe zwar die wichtigen Entscheidungen
"irgendwie getroffen, zum Beispiel Haushalte aufgestellt, aber es war
immer langwierig und mühsam", so Maier. "Teilweise kamen erratische
Beschlüsse dabei heraus. Wir raten dringend davon ab."
Quelle: dts Nachrichtenagentur