CDU-Vize Strobl: Auseinandersetzung mit AfD nicht aus dem Weg gehen
Archivmeldung vom 07.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl hat seine Partei davor gewarnt, einer Auseinandersetzung mit der eurokritischen AfD aus dem Weg zu gehen: "Ich will nicht nur zugucken. Wir müssen die Themen der AfD ernst nehmen", sagte Strobl der "Welt". Dazu gehöre auch die innere Sicherheit. "Die CDU darf die Bürger mit solchen Themen nicht allein lassen, sondern muss für den handlungsfähigen Staat sorgen, der die Menschen vor kriminellen Banden schützt." Eine Zusammenarbeit oder gar eine Koalition mit der AfD sei allerdings nicht denkbar, betonte Strobl. "Die AfD geht nicht zusammen mit einer Wirtschaft, die ihren Erfolg wesentlich dem Export verdankt."
Bei den Landtagswahlen 2016 in Baden-Württemberg müsse die CDU "stärker sein als Grüne und SPD zusammen", sagte der Vorsitzende der Südwest-CDU. "Wenn wir das schaffen, wird sich ein Koalitionspartner ganz sicher finden." In Baden-Württemberg sei mit der FDP zu rechnen. Dort hätten die Liberalen eine starke Tradition. Die grün-rote Landesregierung regiere Baden-Württemberg weit unter Wert, beklagte Strobl. Aus Exzellenz sei "grün-rotes Mittelmaß oder fast schon rote Laterne geworden".
CSU-Europapolitikerin kann sich "Kooperationen" mit AfD vorstellen
Die Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europa-Parlament, Angelika Niebler, ist bereit, mit der AfD zusammenzuarbeiten. "Wenn es im Einzelfall um Mehrheiten für bestimmte Sachfragen geht, werden wir pragmatisch sein müssen und Kooperationen eingehen", sagte die CSU-Politikerin dem Nachrichtenmagazin "Focus".
"Wir müssen die Interessen unserer Wähler vertreten und dürfen daher keine ideologischen Scheuklappen haben." Eine Koalition mit der AfD schließt Niebler allerdings aus. Die AfD ist im neuen EU-Parlament mit sieben Abgeordneten vertreten.
BDI-Chef Grillo geht auf Distanz zur AfD seines Amtsvorgängers Henkel
Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hat sich kritisch über die Partei Alternative für Deutschland (AfD) seines Amtsvorgängers Hans-Olaf Henkel geäußert. "Wenn ich diese Partei insgesamt betrachte, erkenne ich außer dem Thema Europa bislang kaum Inhalte", sagte Grillo der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Was seine Amtsvorgänger täten, kommentiere er grundsätzlich nicht, sagte der BDI-Chef. "In absoluten Zahlen ist die AfD von der Bundestagswahl zur Europawahl gerade einmal um 8000 Stimmen gewachsen", sagte Grillo. Ob sich die AfD weiter etabliere, werde sich zeigen. "Aktuell sehe ich sie als einen Weckruf für die anderen Parteien", sagte Grillo. "Viele haben diese neue Gruppe gewählt, um die etablierten Parteien wach zu rütteln. Union und SPD werden sich mit ihnen auseinandersetzen müssen", sagte der BDI-Präsident. Hans-Olaf Henkel ist heute stellvertretender AfD-Vorsitzender. Er war von 1995 bis 2000 BDI-Präsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)