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Verfassungsschutzpräsident glaubt: Türkischer Geheimdienst zunehmend in Deutschland aktiv

Archivmeldung vom 21.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hans-Georg Maaßen (2016)
Hans-Georg Maaßen (2016)

Bild: Bundesamt für Verfassungsschutz (Inlandsgeheimdienst) / Eigenes Werk

Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen ist besorgt über zunehmende Aktivitäten des türkischen Geheimdienstes in Deutschland. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Maaßen: "Wir haben Kenntnis über Einflussnahme der türkischen Regierung in Richtung türkische Gemeinschaft hier in Deutschland." Als Beispiele nannte Maaßen Anzeigen gegen Anhänger des oppositionellen türkischen Predigers Fethullah Gülen, den Ankara für den Putschversuch 2016 verantwortlich macht. Es gebe aber auch Versuche der "Einschüchterung der türkischstämmigen Bevölkerung, soweit sie gegen Präsident Erdogan ist".

Der türkische Geheimdienst halte sich bei seinen Spionageaktivitäten nicht an die Regeln. Maaßen sagte: "Wir haben in der Vergangenheit wiederholt festgestellt, dass der türkische Geheimdienst sich hier außerhalb des deutschen Rechts bewegt hat und nachrichtendienstliche Informationen über Personen gesammelt hat." Der Verfassungsschutzpräsident sagte: "Für uns ist es wichtig, dass das in Deutschland thematisiert wird und dass dies in Deutschland auch als Problem wahrgenommen wird."

Der Verfassungsschutz sieht auch eine wachsende Zahl türkischer extremistischer Gruppen in Deutschland: "Die Zunahme dieser Zahl der Extremisten sehen wir mit Sorge", so Maaßen. "Wir sind der Brandmelder, der darauf hinweisen kann, dass wir hier eine zunehmende Radikalisierung haben."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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