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Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Hüskens rügt desaströse Zustände im Bahnnetz

Archivmeldung vom 22.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Industriebrachen (Symbolbild)
Industriebrachen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) hat in einem Brandbrief an die Spitze Deutschen Bahn desaströse Zustände im Schienennetz kritisiert. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagsausgabe), der das auf Freitag datierte Schreiben vorliegt.

Darin moniert Hüskens gegenüber Infrastruktur-Vorstand Berthold Huber nicht nur massive Zugausfälle im Sommer wegen potenziell gefährlicher Betonschwellen: Seit Monaten würden sich auch Streckensperrungen wegen unbesetzter Stellwerke häufen. "Hauptsächlich betroffen ist hier die Achse Halle-Sangerhausen-Kassel", kritisiert Hüskens.

Die Landesministerin konfrontiert die Spitze der Bahn-AG mit massiver Kritik aus der Kundschaft. "Im Ergebnis bricht die Verlässlichkeit des Angebotes durch Zugausfälle und eine gravierende Unpünktlichkeit für die Fahrgäste ein", beschreibt sie. Selbst Bus-Ersatzfahrten könnten aktuell "mangels Verfügbarkeit entweder gar nicht oder nur zu deutlich überhöhten Kosten angeboten werden." Besonders gravierend aus Hüskens Sicht: Auch nach Krisengesprächen zwischen Sachsen-Anhalts Nahverkehrsgesellschaft und der Bahntochter DB Netz sehe sie "keine Aussicht auf eine kurzfristig absehbare Besserung". Laut der Ministerin hat die Nahverkehrsgesellschaft des Landes aufgrund der anhaltenden Probleme mittlerweile sogar die Bundesnetzagentur eingeschaltet.

Die FDP-Politikerin Hüskens fordert in ihrem Brief an die Bahn-Spitze schnelle Abhilfe, um nicht noch größere Schäden zu verursachen. "Die Wirkung dieser Situation ist für das System Schiene und für die Anbindung der betroffenen Region, vor allem aber für die Fahrgäste desaströs", so Hüskens. "Die DB AG will sich als wichtiger Problemlöser im Klimawandel positionieren und produziert damit leider das Gegenteil."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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